Mögliches Streitthema in Mettmann? Windräder: Sorgen und Bedenken vortragen

Mettmann · Die Stadt lädt am 21. August um 18 Uhr zur Bürgerbeteiligung zum Thema Vorranggebiete für Windenergie.

 Auf einer Fläche von rund 50 Hektar soll in Mettmann die Möglichkeit bestehen, voraussichtlich bis zu fünf Windräder ohne Höhenbegrenzung zu errichten.

Auf einer Fläche von rund 50 Hektar soll in Mettmann die Möglichkeit bestehen, voraussichtlich bis zu fünf Windräder ohne Höhenbegrenzung zu errichten.

Foto: distelAPPArath/pixabay.com

Die Regionalräte haben für den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien landesweit in allen Regionalplänen Vorranggebiete für Windenergienutzung ausgewiesen. Für Mettmann bedeutet dies, dass in Zukunft auf einer Fläche von rund 50 Hektar die Möglichkeit bestehen soll, voraussichtlich bis zu fünf Windräder ohne Höhenbegrenzung zu errichten. Die Flächen liegen zwischen der Löffelbeck-Siedlung in Richtung Homberg rechts entlang der Landstraße (L 156) und südlich des Golfplatzes in Obschwarzbach.

Die Bezirksregierung hat die Verwaltung jetzt aufgefordert, bis zum 29. August eine Stellungnahme zur Ausweisung der Vorranggebiete für Windenergienutzung abzugeben. Deshalb lädt die Stadt alle Bürgerinnen und Bürger am 21. August um 18 Uhr zur Bürgerbeteiligung ins Rathaus ein. Dort können sie ihre Sorgen, Bedenken und Erkenntnisse zu den Mettmanner Vorranggebieten für Windräder vortragen und mit Experten diskutieren. Die Ergebnisse des Abends werden in die städtische Stellungnahme zur Änderung des Regionalplans einfließen. Über die landesweite Ausweisung von Vorranggebieten für Windenergie hatte die Stadt bereits im vergangenen Monat informiert und in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause angekündigt, dass sie die Entwicklung intensiv verfolgen und sowohl die Chancen als auch die Risiken mit aller Sorgfalt abwägen werde.

Gleichwohl sind die Einflussmöglichkeiten der Stadt sehr gering, da die Grundsatzentscheidung für die Flächenausweisung bereits auf Landes- und Bundesebene getroffen wurde. „Es ist unglücklich, dass die Abgabe der Stellungnahme in die Ferienzeit fällt, in der viele Bürgerinnen und Bürger, aber auch viele Mitarbeitende in der Verwaltung im Urlaub sind. Darum haben wir eine Verlängerung der Frist beantragt, ob diese gewährt wird, ist offen“, sagt Bürgermeisterin Sandra Pietschmann. Der Ausbau regenerativer Energien sei notwendig und vor dem Hintergrund der Versorgungsunabhängigkeit sicherlich begrüßenswert. Er biete auch kommunale Chancen, sollte jedoch auch kritisch begleitet werden, betont Bürgermeisterin Pietschmann.

Deshalb sind für den 21. August zwei Impulsreferate geplant, die positive aber auch negative Aspekte der Windkraft beleuchten. Aus stadt- und regionalplanerischer Sicht sowie aus Gründen des Landschaftsschutzes bewertet die Verwaltung es kritisch, dass durch die ausgewiesenen Vorranggebiete teilweise in Richtfunktrassen Landschaftsschutzgebiete liegen. Vor allem muss aus Sicht der Verwaltung geklärt werden, ob durch hohe Windkraftanlagen gesundheitliche Belastungen und Gefahren für die Bürgerinnen und Bürger ausgehen können. Dies müsse unbedingt ausgeschlossen werden, sagt Bürgermeisterin Pietschmann.