Hier leben und überwintern sie in einer Winterstarre in Wäldern, Gehölzstreifen, unter Holz- oder Steinhaufen oder in Erdlöchern bis sie im nächsten Jahr erneut die Wanderung zu ihrem Laichgewässer antreten.
Die Wanderungen beginnen meist im zeitigen Frühjahr, wenn die Nachttemperaturen über sieben Grad steigen und es regnet oder feucht ist. Im Kreis Mettmann starten die Amphibien im Südkreis in Rheinnähe oft schon zwei bis drei Wochen früher als im bergischen Haan oder Velbert. Bei den Wanderungen, die in der abendlichen Dämmerung beginnen und bis in die frühen Morgenstunden dauern, müssen sie teilweise Straßen überqueren.
Der Kreis Mettmann stellt daher an den Hotspots der Amphibienwanderung, wo keinen festen Leitanlagen eingebaut sind, temporär kniehohe Amphibienzäune auf, die Frösche, Kröte und Molche vor dem Überfahren retten. In diesem Jahr schützen 3320 Meter Amphibienzäune, die die Untere Naturschutzbehörde von Unternehmern aufbauen lässt, an 16 Standorten die Tiere vor dem Überfahren.
Die kleinen Wanderer werden durch die Zäune entlang der Straßen aufgehalten und fallen in Eimer, die entlang der Zäune in die Erde eingelassen sind. In den Fangeimern befinden sich Stöcke, an denen hineingefallene Insekten oder Kleintiere wieder herausklettern können. Die Amphibien werden aus den Eimern in die Nähe ihrer Laichgewässer getragen, von wo sie ihre Wanderung fortsetzen. Viele fleißige ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie die Teilnehmenden am Freiwilligen Ökologischen Jahr des Kreises bringen so jeden Tag viele Frösche, Kröten und Molche über die Straße, bestimmen und zählen die Tiere und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz.
Jeder kann die Amphibien bei ihrer Wanderung unterstützen, indem er die Warnhinweise und das Tempolimit auf 30 Stundenkilometer berücksichtigt und zu den Wanderzeiten langsam fährt.