Die Kenntnis einer fortgeschrittenen Erkrankung, die das Leben vorzeitig beenden kann, führt oft zum Wunsch nach Unterlassung von Wiederbelebung, Anschließen an Maschinen und anderen lebensverlängernden Maßnahmen. Der Patient wünscht dann das Verbleiben in der gewohnten, vertrauten Umgebung und keinen Transfer mehr in ein Krankenhaus mit oben genannten Eskalationen.
Ein wichtiges Instrument zur schnellen Kenntlichmachung des Patientenwillens ist der Palliativausweis. Es handelt sich um eine Karte in signalgelb, welche auf wenigen Zeilen für alle Notfallkräfte zusammengefasst die zentralen Maßnahmen und deren Ablehnung durch den Patienten darstellt. Hier können ‚keine Überführung in ein Krankenhaus‘, und ‚keine Wiederbelebung‘ für alle an einer Akutsituation beteiligten Kräfte eingesehen werden.
Der Palliativausweis ersetzt nicht eine ausformulierte Patientenverfügung. Aber er bietet in einer Situation mit hohem Leidens- und Handlungsdruck eine schnelle Entscheidungshilfe im Sinne des Patientenwillens.
In intensiver Zusammenarbeit mit der Kreisstelle Mettmann der Ärztekammer Nordrhein, dem Kreis Mettmann mit der ärztlichen Leitung des Rettungsdienstes, dem Gesundheitsamt und der Heimaufsicht hat das Palliativnetz Kreis Mettmann den Palliativausweis für den Kreis Mettmann entwickelt und nun eingeführt. Als Vorlage diente hierbei der schon in Essen etablierte und bewährte Ausweis, den die Mitwirkenden der Essener Palliativversorgung auch für die Anwendung in Mettmann zur Verfügung gestellt haben.
Ausweise und Flyer können über das Palliativnetzwerk, Schwarzbachstraße 12, 40822 Mettmann, Dr. Matthias Herrmann, unter herrmann.mettmann@web.de angefordert werden.
Wichtig: Ausgestellt wird der Ausweis vom behandelnden Arzt!
