Bis heute sind im EVK 200.000 Stunden Zeit für Menschen, denen es häufig nicht gut geht, die ein offenes Ohr, etwas Gesellschaft oder Hilfe bei kleineren Besorgungen benötigen, von den Grünen Damen und Herren ehrenamtlich geleistet worden. Ein wertvoller Dienst – für die Patienten im Krankenhaus, für die Gäste in der Kurzzeitpflege, aber auch für die Ehrenamtlichen. Heute engagiert sich ein Team aus ebenfalls 14 Menschen im Team der „Grünen Damen und Herren“. Sie sind zwischen 24 und 82 Jahre alt und gemeinsam treibt sie der Wunsch an, hilfsbedürftigen Menschen während des Krankenhausaufenthaltes oder der Betreuung in der Kurzzeitpflege etwas Gutes zu tun. Stellvertretend für die Gruppe haben drei Ehrenamtliche von ihrer Motivation, der Arbeit und dem Umgang mit emotional belastenden Situation erzählt. Reinhard Fluß ist seit 2006 im Besuchsdienst aktiv und hat sich schon während seines Berufslebens ehrenamtlich engagiert. Helga Wittig unterstützt das Team der Grünen Damen und Herren seit 2008 und konnte in der Zeit eigener Krankenhausaufenthalte erfahren, wie wohltuend ein Besuch, Hilfe oder auch ein Gespräch sein können.
Elke Grothe-Kühn hat sich im Jahr 2023 für die Mitgestaltung des Ehrenamtes im EVK Mettmann entschieden und leitet zudem seit 2022 als Bundesvorsitzende die Evangelische Kranken- und Altenhilfe. „Der Mensch lebt von sozialen Kontakten“, sagt sie und erlebt in ihren Diensten im Krankenhaus, dass viele Patienten – vor allem im steigenden Alter – einsam sind. Weil die Familie nicht mehr in der Nähe wohnt, weil sie Niemandem zur Last fallen wollen oder einfach Niemand da ist. Gerade dann erleben die Grünen Damen und Herren während ihrer Besuche auf den Zimmern, wie sehr sich diese Patienten über ein offenes Ohr freuen, wie entlastend es sein kann, sich die Sorgen und den Kummer von der Seele zu reden.
„Der ein oder andere wünscht sich auch mal ein paar Kekse oder eine Zeitschrift, andere sind als Notfall eingeliefert worden und haben noch keine Wechselkleidung oder Zahnbürste. Das sind Dinge, die wir relativ schnell lösen können“, sagt Fluß. Er engagiert sich gern für die Menschen, die Hilfe oder Unterstützung benötigen; gerade in Zeiten, in denen Ärzten und Pflegekräften die Zeit am Patientenbett aufgrund starker Arbeitsverdichtung oft fehlt.
Elke Grothe-Kühn wünscht sich, dass auch die Pflegekräfte vermehrt die Ehrenamtlichen ansprechen, damit diese Zeit mit den Patienten verbringen, die zum Beispiel in der Betreuung intensiv sind. „Wir können mit unserem Dienst auch der Pflege Zeit schenken“, so Grothe-Kühn. Doch die Arbeit mit kranken und traurigen Menschen im Krankenhaus kann auch emotional herausfordernd sein – denn es gibt natürlich Geschichten und Schicksale, die einem ans Herz gehen. Helga Wittig hat diese schon erlebt und tauscht sich dann dazu auch mit ihrer Gruppe aus oder sucht das Gespräch mit der Seelsorge.
Jeder Ehrenamtliche kann eine Basisschulung absolvieren in denen einzelne Module wie „Kommunikation“, „Umgang mit Demenz“ oder auch allgemeine Themen zur Kranken- und Altenpflege besprochen werden. Darüber hinaus begleiten die neuen Ehrenamtlichen zunächst die erfahrenen Grünen Damen und Herren. „Es ist auch völlig in Ordnung, wenn jemand dann merkt, dass er sich die Aufgaben und Besuche der Patienten nicht zutraut“, sagt Helga Wittig.
Alle drei Ehrenamtlichen sind sich einig, dass dieses Engagement im EVK Mettmann nicht nur Arbeit ist, sondern auch eine wohltuende Aufgabe, für die sie viel Dankbarkeit und Wertschätzung erfahren. Trotzdem wünschen sich die Grünen Damen und Herren, dass das Team noch etwas größer wird, damit noch mehr Gäste in der Kurzzeitpflege und noch mehr Patienten im Krankenhaus Zeit geschenkt bekommen.
Wer sich für ein Ehrenamt bei den Grünen Damen und Herren interessiert, darf sich jederzeit im EVK Mettmann melden.