Nach einer langen, intensiven Diskussion über drei Varianten, die vom beauftragten Planungsbüro Leinfelder Ingenieure GmbH vorgestellt wurden, votierte die Mehrheit beider Ausschüsse für den von der Verwaltung favorisierten Entwurf. Dem muss jetzt noch der Rat zustimmen.
Nach einer langen, intensiven Diskussion über drei Ausbau-Varianten, die vom beauftragten Planungsbüro vorgestellt wurden, votierte die Mehrheit beider Ausschüsse für den von der Verwaltung favorisierte Entwurf. Dem muss nun noch der Rat zustimmen. Ziel des Ausbaus ist neben möglichst großer Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer die Schaffung einer selbsterklärenden durchgängig gestalteten Straße, die ohne viele Schilder und wechselnde Regelungen auskommt. Technischer Dezernent Tobias Janseps hatte erklärt, dass mit dem Vorschlag der Verwaltung die Belange aller Beteiligten berücksichtigt würden. Hierzu zählten neben einer sicheren Führung des Radverkehrs die Interessen und Bedürfnisse der Fußgänger, der Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), der Autofahrer und natürlich auch der Anwohner.
Nicht zu vergessen der Wunsch nach einer klimaresilienten Infrastruktur mit möglichst viel Baumbestand und Grünflächen. Mit der beschlossenen Planung seien die Wünsche zur Neugestaltung, die im Rahmen verschiedener Beteiligungsformate wie einer Online-Bürgerbefragung, eines Workshops mit Bürgerinnen und Bürgern sowie durch Interviews mit ausgewählten Akteursgruppen häufig genannt wurden, mit in die Planungen eingeflossen. Die gewählte Planungsvariante sieht vor, dass auf der gesamten Länge von knapp 1,5 Kilometern durchgängig Tempo 30 gelten soll. Aufgrund der maximal nur 15 Meter breiten Straße jedoch keine Schutzstreifen für Radfahrer eingerichtet werden. „Natürlich hätten wir auch viel lieber Schutzstreifen für Radfahrer, aber das lässt sich nur auf Kosten vieler Parkplätze und dem deutlichen Verzicht auf Bäume umsetzen“, führten Janseps und Nina Lajios, Leiterin des Amtes für Verkehr, Tiefbau und Grünflächen, aus.
Der Allgemeinde Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) fordere immer dort, wo der Straßenquerschnitt keine Schutzstreifen möglich mache, Tempo 30, betonte Lajios. Dieser Idee folge auch der Entwurf. Für noch mehr Sicherheit soll der Seitenraum der Straßen verbreitert und der Straßenraum eingeengt werden. Die Parkflächen werden übersichtlich auf einer Linie in die neu geschaffenen Gehwege integriert und aus dem eigentlichen Fahrbahnraum entfernt. Durch eine strategische Verschwenkung der Fahrspuren in Kombination mit einer erhöhten Anzahl an Verkehrsinseln und vorgezogenen Seitenräumen könne die Geschwindigkeit der Autos zudem deutlich reduziert werden. Ein kleiner Kreisverkehr soll zukünftig den Kreuzungsbereich Hubertusstraße / Düsselring / Karpendeller Weg regeln. Mit Hilfe dieser Maßnahmen würden gute Voraussetzungen geschaffen, damit der Radverkehr konfliktfrei im Verkehr mitfließen kann, erklärte Janseps. Für Fußgänger sollen zusätzliche Verkehrsinseln und Zebrastreifen angelegt werden, damit sie sicher und in kürzeren Abständen über die Straße kommen.
Barrierefreier Ausbau
Darüber hinaus werden beide Straßen barrierefrei ausgebaut. Dazu werden sämtliche Einmündungsbereiche der untergeordneten Straßen niveaugleich durchgebaut und die Bushaltestellen baulich angehoben. Trotz der umfassenden baulichen Veränderungen zugunsten von Schulwegsicherung, Barrierefreiheit und Klimaresilienz können fast alle Parkplätze erhalten bleiben. „Das alles müssten wir für
Schutzstreifen opfern, weil der Straßenraum nun mal begrenzt ist“, betonte Janseps. Die Kosten für die Umgestaltung liegen laut einer Kostenschätzung von Ende 2024 bei rund 6,3 Millionen Euro. Nachdem die Straßenausbaubeiträge für Anwohner abgeschafft wurden, wird ein Teil der Kosten für den Straßenneubau durch das Land erstattet.
Die Verwaltung geht von 60 Prozent aus. Wenn der Rat die Beschlüsse der Fachausschüsse bestätigt, kann die Ausführungsplanung für die Um- und Neugestaltung von Düsselring und Hubertusstraße beginnen. „Unser Ziel war es von Anfang an, viele Bürgerinnen und Bürgern bei den Planungen mitzunehmen, damit wir eine gute Lösung finden, die von einem Großteil der Bevölkerung mitgetragen wird und deren Bedürfnis an Mobilität und ihrer Vorstellung vom Charakter der Straße entspricht“, so Bürgermeisterin Sandra Pietschmann, Dies alles sei mit der nun beschlossene Variante möglich.