Im Café MeKi ging es unter dem Motto ‚Gesund beginnt im Mund‘ um die Zahngesundheit Keine Angst vorm Zahnarzt
Mettmann · Zahnärztin Bianca Schneeweiß und Prophylaxeberaterin Gundhild Harre von der Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit im Kreis Mettmann (AGZ) informierten anwesende Eltern in einem kleinen Vortrag über die Bedeutung gesunder Milchzähne und die Auswirkungen von frühkindlicher Karies auf die Entwicklung und auf die Gesundheit bleibender Zähne.
15 Prozent der Kinder sind von frühkindlicher Karies betroffen und die Tendenz ist steigend. Die Hauptgründe liegen beim häufigen Einsatz von 'Nuckelflaschen‘, gezuckerten Getränken, zu wenig Kauen fester Speisen und zu viel Zucker in der Ernährung. Auch die frühe Zahnhygiene spielt eine Rolle. Der bebilderte Vortrag zeigte auch Bilder von stark ausgeprägter frühkindlicher Karies. Während die 'Ernährungsträume‘ von viel Obst und Gemüse in der frühkindlichen Ernährung ausgehen, sieht die Realität meist anders aus. "Das Obst kommt aus der Quetschflasche und statt einem Brot mit Kruste essen die Kinder weiches Toast oder etwa Donuts. Weil die Kinder zu wenig kauen, entwickelt sich die Mundmuskulatur zu schwach und in der Folge lernen sie schlechter zu sprechen.", erklärt Zahnärztin Bianca Schneeweiß.
Kinder mit frühkindlicher Karies sind im Kindergarten häufig auch den Hänseleien anderer Kinder ausgesetzt, ganz abgesehen davon, dass Milchzähne die Karies auf nachwachsende, bleibende Zähne übertragen können. erfahren Im Vortrag werden auch die Wirkung von Bakterien und die Säurebildung, die zur Auflösung des Zahnschmelzes führt, visualisiert. "Ständiges Essen und süße Getränke sind Stressfaktoren für die Zähne.", mahnt die Zahnärztin. Es folgen Ernährungstipps. Kinder sollen früh mit am Tisch essen. Zu langes Füttern von Brei ist schlecht für die Entwicklung der Zähne, auch wenn die Altersangaben auf den Produkten etwas anderes vermitteln sollen. Kauen ist für gesunde Zähne und die Kieferentwicklung genauso wichtig, wie die richtige Zahnhygiene. Vermittelt wird auch, wie und wann man sinnvoll mit der Zahnhygiene beginnt und wie Eltern, zum Beispiel durch gemeinsames Zähneputzen, Vorbild werden können.
Im Anschluss an den Vortrag ist Zeit für Fragen. Eine Mutter berichtet, dass sie ihrem Kind überwiegend Wasser zum Trinken anbietet, aber ab und zu durchaus auch einmal ein Süßgetränk, dass dann 'weggeschlürft‘ wird. Sie möchte wissen, ob das im Sinne der Zahngesundheit in Ordnung ist und kann beruhigt sein. Die Zahnärztin erklärt, dass gesüßte Getränke in Maßen nichts ausmachen, wenn man darauf achtet, dass die Zähne mehrere Stunden Zeit haben sich zu erholen. Zwischen den Mahlzeiten sollten zwei bis drei Stunden liegen, in denen keine Süßigkeiten oder gesüßte Getränke konsumiert werden.
Während die Eltern noch weitere Fragen stellen können, spielen die Kleinen Zahnarztbesuch und werden selbst zu kleinen Zahnärzten. Jenny Stepan unterhält sich mit Bianca Schneeweiß, während Sohn Fabrice mit einem Mundspiegel erst den eigenen Mund und dann den der 'Patientenpuppe‘ untersucht. Zara Melissa Akbiyik, deren Mutter sich im Hintergrund noch mit anderen Müttern austauscht, gesellt sich hinzu und begleitet die Untersuchung 'fachmännisch‘. Scheu vor einem Zahnarztbesuch und den Mundspiegeln, mit denen sie an diesem Tag hantierten dürfen, kennen die beiden Kinder offensichtlich nicht. Wer gesunde Zähne hat, hat auch keine Angst vorm Zahnarzt.