40 Jahre nach dem Abi traf sich der erste Jahrgang des Heinrich-Heine-Gymnasiums Es kann nur einen geben…

Mettmann · Sie waren der erste Jahrgang eines neuen Gymnasiums in Mettmann und wenn sie aus ihrer Schulzeit erzählen, dann wirken sie so jung wie damals.

Ehemalige Abiturienten des ersten Abijahrgangs im HHG mit Lehrer Peter Arhelger.

Foto: privat

Es war die Zeit, in der die Anmeldezahlen am Konrad-Heresbach-Gymnasium nach oben schnellten und die Aufnahmekapazitäten erschöpft waren. Damals fiel die Entscheidung in Mettmann ein zweites Gymnasium einzurichten. Der erste Jahrgang wurde erst einmal als Gastklasse nach Wülfrath ausgelagert, bevor man für das zweite Schuljahr behelfsmäßig eine ehemalige Grundschule in Metzkausen als Schulgebäude hergerichtet hatte. Der Bau des neuen Heinrich-Heine-Gymnasiums zog sich noch hin.

Peter Arhelger war als Lehrer der ersten Stunde dabei und ist dem HHG bis zu seiner Pensionierung treu geblieben. Als sich die ehemaligen Abiturienten 40 Jahre nach dem Abitur zum mittlerweile vierten Mal trafen, fehlte er nicht. "Es war meine erste Lehrerstelle nach dem Referendariat, das ich in Düsseldorf absolvierte", erinnert sich Arhelger. Als er von der Neugründung in seiner Heimatstadt hörte, bewarb er sich sofort. Die ehemalige Grundschule in Metzkausen stammte aus einer Zeit, in der die Lehrer noch im Schulgebäude wohnten. Die beiden Wohnungen über den Klassenräumen standen leer. Da Arhelger noch nach einer Wohnung suchte, mietete er eine davon an. Kurz darauf folgte Kollege Herbert Lauer seinem Beispiel und mietete die zweite Wohnung.

Die Idee, ein Treffen der Ehemaligen zu organisieren, hatten Margit Bremicker und ein ehemaliger Mitschüler. Das erste Treffen fand nach 25 Jahren statt. Seit dem treffen sie sich alle fünf Jahre und Margit Bremicker pflegt die Kontaktliste. Etwa sechs Monate vor dem nächsten Treffen nimmt sie Kontakt auf und kümmert sich um einen Treffpunkt, den sie in diesem Jahr passend im Sabani im Tennisclub Metzkausen Am Hoshof fand. Zu den Ehemaligen gehört auch Musiker Christoph Kirschbaum, der gut gelaunt gesteht: "Nach knapp zehn Minuten erkennt man auch jeden wieder."

Der überwiegende Teil der HHG-Abiturienten von 1977 hat, wie Kirschbaum, einen künstlerischen Beruf gewählt oder ist Pädagoge geworden. Nur wenige von ihnen wohnen noch in Mettmann, einige leben in der näheren Umgebung, andere über Deutschland verteilt und wieder andere sind über die ganze Welt verstreut. Die weiteste Anreise von den 20 ehemaligen Abiturienten, die sich an diesem letzten Septemberabend zum 40-jährigen trafen, hatte Barbara Schmidt-Rahmer, die heute in Brasilien lebt. Insgesamt waren sie 42 Abiturienten, aber nicht jeder schafft es zum Treffen. Carsten Berg ist aus Belgien angereist.

Auf die Frage wie viele Kinder der Ehemaligen später das HHG besuchten, nennt Peter Arhelger ein paar Namen und ergänzt, er könne noch Kinder späterer Jahrgänge nennen, woraufhin Kai Brüning bremst: "Es kann nur einen (Jahrgang) geben". Mobbing kannten sie damals nicht. "Wir waren ja die Großen", kommentieren sie diesen Umstand. Sie sind gut gelaunt an diesem Abend, die Abiturienten von 1977, und sie wirken mit ihren Erinnerungen fast so jung wie damals als die Autos noch über die Freiheitstraße fuhren und es gerade cool war, in einer selbst genehmigten Freistunde einen Kaffee bei Eduscho zu trinken.

Sie haben zueinander gestanden und als Knut Eric eine Strafarbeit aufbekam, haben sich alle daran beteiligt. Sie haben auch zwei Schulfeste organisiert und den Erlös für einen guten Zweck gespendet. Fragt man Lehrer Arhelger, was seine Ehemaligen ausmacht, antwortet er: "Ein gesunder Widerspruchsgeist". In fünf Jahren werden sie sich wiedersehen und an diesem Abend wohl einmal mehr kaum bemerken, dass sie fünf Jahre älter geworden sind. Denn wenn sie sich treffen, sind sie für einen Abend so jung wie 1977.

(Schaufenster Mettmann/RG)