Der SKFM-Laden in Mettmann feiert zehnjähriges Jubiläum Second-Hand - eine Erfolgsgeschichte
Mettmann · Als sich vor rund zehn Jahren die Tür des Second-Hand-Ladens an der Neanderstraße zum ersten Mal öffnete, war aus dem ehemaligen und viel zu klein gewordenen Baby-Shop der esperanza Schwangerschaftsberatung des SKFM Mettmann am Jubiläumsplatz ein richtiges Ladenlokal geworden.
Mit der Eröffnung des SKFM-Ladens öffneten sich gleichzeitig die Türen für erwerbsfähige langzeitarbeitslose Menschen. Endlich waren geeignete Räumlichkeiten für ein vereinseigenes Beschäftigungsprojekt vorhanden mit dem Ziel, den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu unterstützen und damit drohender Armut und gesellschaftlicher Ausgrenzung entgegenzuwirken. "Trotz steigender allgemeiner Beschäftigung gibt es einen hohen Anteil von Langzeitarbeitslosen, die von der aktuell positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt kaum profitieren", erklärt SKFM-Geschäftsführerin Lilo Löffler. "In enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Jobcenter ME-aktiv bieten wir zeitlich befristete Arbeitsgelegenheiten an, um Menschen sozial und beruflich zu integrieren."
Engagiert und kompetent setzen sich Fachanleiterin Melanie Schult und die pädagogischen SKFM-Mitarbeiterinnen dafür ein, die relevanten fachlichen und persönlichen Kompetenzen für eine anhaltende Beschäftigungsfähigkeit zu vermitteln. Dabei geht es sowohl um praktische Fähigkeiten zur Sortierung und Aufbereitung der Spenden, Wissen im Bereich der Textilkunde, Warenpräsentation und des Verkaufs, als auch um den Umgang mit Kunden. Im Laufe der Jahre hat Schult viele Teilnehmerinnen begleitet und erlebt, welchen Wert der eigene Arbeitsplatz für den einzelnen Menschen hat: das Gefühl gebraucht zu werden und dazu zu gehören, sei von grundlegender Bedeutung, so die Laden-Leiterin der ersten Stunde.
Dass in diesen Tagen Jubiläum gefeiert werden konnte, ist für alle Beteiligten Grund zur Freude und Bestätigung ihrer Arbeit: vom ersten Augenblick an hatten die Kundinnen und Kunden das vielseitige Angebot gerne angenommen und das ist auch bis heute so geblieben. Vielmehr habe der Bedarf an preisgünstiger Kleidung und Ausstattung rund um die Familie in den vergangenen Jahren zugenommen, weiß SKFM-Bereichsleiterin Anke Naß angesichts der wachsenden Ungleichheit zwischen Arm und Reich zu berichten. "Eine Erstausstattung für ein Baby kostet beispielsweise viel Geld - schnell ist man mit mehreren hundert Euros dabei", rechnet Naß vor, "viele junge Familien können sich das nicht mehr leisten und greifen auf die Alternative der Second-Hand-Ware zurück."
Dank der anhaltenden Spendenbereitschaft Mettmanner Bürgerinnen und Bürger kann der Laden ein jahreszeitlich wechselndes Sortiment vorhalten und darüber hinaus zu besonderen Aktionen einladen. Ein Blickfang ist das dabei stets das sorgfältig gestaltete Schaufenster: egal ob Baby-Ausstattung, Kinderspielsachen oder Erwachsenenkleidung - meist finden die ausgestellten Waren sehr schnell einen Interessenten.
Tatsächlich wurden in den zehn Jahren viele menschliche Schicksale begleitet und auch einige Erfolgsgeschichten geschrieben - von Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die sich mühsam aus der Maßnahme über Schule, Ausbildung bis hin zu einer festen Anstellung gekämpft haben. Angesichts seit Jahren stagnierender Zahlen bleibe es jedoch für die Arbeitsmarktpolitik und alle Beteiligten auch künftig eine große Herausforderung, die Langzeitarbeitslosigkeit zu reduzieren, erläutert Lilo Löffler. "Neben geeigneten Bildungssystemen, die das Qualifikationsniveau der Arbeitskräfte effizient verbessern, bedarf es zudem flexibler regionaler Fördermaßnahmen und individueller Angebote" so die erfolgversprechenden Ansatzpunkte der SKFM-Geschäftsführerin.
SKFM - Der Laden
Neanderstraße 68-72
40822 Mettmann
Tel. 02104 1419-150
Öffnungszeiten: Mo - Fr, 09.00 - 18.00 h
Spendenannahme: Mo + Do, 09.00 - 18.00 h
Sozialpass-Inhaber der Stadt Mettmann erhalten 20 % Ermäßigung.