„Mit Kreide malen ist erlaubt!“
Mettmann · Samstagvormittag: Sommerliche 22 Grad, ein Milchcafé beim Lieblingsitaliener um die Ecke steht auf dem Tisch und das Kind malt mit Kreide. Friedlich und ohne großen Lärmpegel. "Ein idyllisches Bild", sollte man meinen.
"Eine Frechheit ohne Gleichen", wiederum für einige Passanten, die Mutter und Kind gleichermaßen beschimpfen, diese "Sauerei" doch sein zu lassen. "Man warf uns vor, das Stadtbild zu zerstören und außerdem sei die Innenstadt doch gerade erst neu gepflastert worden", erinnert sich Mutter Carmen Mallmann noch immer irritiert über die Wortwahl. Dabei hatte ihr zweijähriger Sohn Noah lediglich eine Straße für sein Spielzeugauto gemalt.
Ist das etwa nicht erlaubt? Auf Nachfrage beim Ordnungsamt kann der zuständige Sachbearbeiter Markus Schorn Entwarnung geben. "Es gibt keine gesetzliche Grundlage, die Kreidemalen in der Innenstadt verbietet", sagt Schorn. "Auch in unserer Gebietsverordnung ist ein solcher Fall nicht aufgeführt." Bereits vor einiger Zeit gab es eine ähnliche Diskussion auf dem Königshofplatz. Dort fühlten sich Anwohner von den bunten Kreidebildern der jüngsten Bürger belästigt. "Die Bilder sind doch nach dem nächsten Regenfall wieder weg", sagt Schorn. Demnach brauchen sich Eltern von Nachwuchskünstlern in Zukunft keine Sorgen zu machen, wenn ihre Kleinsten die Stadt verschönern. Im Gegenteil: Mehr Farbe braucht die Stadt!