"Wer glaubt, die Verwaltung würde jetzt auch sinnvolle Schritte unternehmen, der irrt"

Mettmann · Zur Öffnung des Jubiläumsplatzes für den Autoverkehr erreichte uns folgender Leserbrief.

"Es gibt sie also doch noch, einsichtige Politiker, die bereit sind, getroffene Fehlentscheidungenzu korrigieren. Angesichts anhaltender Proteste aus weiten Kreisen der Bevölkerung und des Handels ist der Ausschuss für Planung, Verkehr und Umwelt in seiner Sitzung am 11. Mai 2016 mehrheitlich dem Antrag der CDU auf Aufhebung der Sperrung der Schwarzbachstraße gefolgt. Wer an der Sitzung teilnahm, konnte miterleben, wie die Verwaltung mit allen möglichen Behauptungen versuchte, dieses Votum und den damit verbundenen Auftrag zur Umsetzung des Beschlusses zu torpedieren.

Mittlerweile wurde die Straße wiedergeöffnet, an den Kassen von REWE und Penny sieht man wieder Schlangen, und zahlreiche kleine Händler berichten von wieder ansteigenden Umsätzen. Doch Vorsicht ist geboten. Wer glaubt, die Verwaltung würde jetzt auch sinnvolle Schritte unternehmen, um das allgemein akzeptierte Ziel, den Verkehr in der Innenstadt nachhaltig zu reduzieren, der irrt. Obwohl zahlreiche Vorschlägevorliegen, dieses Ziel mit einfachen und kostengünstigen Mitteln zu erreichen - das mindeste wäre eine Sperrung der 'Tore zur Innenstadt' wie die Knoten Talstraße/Breite Straße, Flintropstraße am Kreisverkehr und Seibelspange/Schwarzbachstraße
für den Durchgangsverkehr, eine Anliegerausschilderung für die Besucher der Parkhäuser am Jubiläumsplatz sowie eine Geschwindigkeits- und Gewichtsbeschränkung zum Beispiel auf 20 km/h und 7,5 t — passiert nichts dergleichen. Der Verkehr rollt völlig ungehindert wie vor der Sperrung, so als wollte man beweisen: Seht her - ohne drastische Maßnahmen, die die Verwaltung schon immer bevorzugte, wird das mit der Verkehrsberuhigung nichts.

Von 'Netztrennung' ist da nebulös die Rede. Ehrlicherweise sollte es heißen: Verbannung der PKWs aus der Innenstadt; Verhinderung des Anfahrens der Parkhäuser aus südlicher Richtung. Wohin das führt, hat der 'Test' mit der Sperrung in beeindruckender Weise gezeigt. Es bleibt zu hoffen, dass dieselben Politiker, die dem unsinnigen Spuk mit der Korrektur des von der Verwaltung im September 2015 herbeigeführten Beschlusses ein Ende bereitet haben, einen passiven Widerstand der Verwaltung verhindern und kurzfristig auf die zügige Umsetzung verkehrsberuhigender Maßnahmen drängen."

Dr. Helmut Peick, Mettmann

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