Jahresbericht 2018 fällt positiv aus Mehr finanzielle Mittel für pro familia
Mettmann · Der Jahresbericht 2018 fällt positiv aus und einige Neuerungen gibt es in der Beratungsstelle auch.
Seit Anfang des Jahres ist mit Karin Schnabel eine neue Ärztin an Bord. Und noch ein neues Gesicht begrüßt die Beratungsstellen Besucher freundlich lächelnd direkt am Empfang. Seit Februar ist Miriam Zenz die neue Assistentin bei pro familia.
„Ich freue mich, dass ich hier wieder einer Tätigkeit nachgehe, bei der die Menschen im Mittelpunkt stehen. Das hat mir in den letzten Jahren, als ich in der Wirtschaft tätig war, gefehlt“, beschreibt Zenz ihre Motivation. Mit dem Eintritt von Karin Schnabel und Miriam Zenz endete für die pro familia eine durch Krankheit und Kündigung bedingte, schwierige personelle Zeit. Zusammen mit Sozialpädagogin Nora Dieks, Diplom-Psychologin Ruth Göbel und Beratungsstellenleiter Andreas Müller ist das Team in Mettmann nun wieder komplett.
Insgesamt blickt die Beratungsstelle auf ein gutes Jahr 2018 zurück. Nachdem der Vertrag mit dem Kreis Mettmann ausgelaufen war, konnte ein neuer Vertrag ausgehandelt werden, der etwas mehr finanzielle Unterstützung gewährleistet. Auch die Bereitstellung eines Verhütungsmitteltopfs für bedürftige Frauen konnte für die vier Beratungsstellen im Kreis erreicht werden. Zusammen mit den Mitteln, die das Land für Verhütungsmittel für geflüchtete Frauen zur Verfügung stellt und der finanziellen Unterstützung durch den Förderverein kann die Beratungsstelle nun mehr bedürftige Frauen bei der Verhütung unterstützen. Der Bedarf ist aufgrund des niedrigen Anteils für Verhütung in den Hartz IV Regelsätzen entstanden, der eine Spirale für Frauen, die die Pille nicht nehmen können oder wollen, unerschwinglich macht und so die Zahl der ungewollten Schwangerschaften hat ansteigen lassen. „Wir sind sehr froh, dass der Förderverein uns unterstützt. Viele Dinge wären ohne diese Unterstützung nicht möglich“, erklärt Andreas Müller.
Ein wichtiger Teil des Beratungsstellenangebots ist die Sexualpädagogik und die Zusammenarbeit mit allen Schulformen im Kreis. 17 Schulen nahmen dieses Angebot im vergangenen Jahr wahr. „Leider ist der Anteil männlicher Sexualpädagogen viel zu gering“, bedauert Andreas Müller. Er leitet Jungenprojekte in Schulen, ist aber auch in der Beratungsstelle Ansprechpartner für Männer, die unter Sexualproblemen leiden, bei denen eine medizinische Ursache bereits ausgeschlossen wurde. Angefragt wird die Beratungsstelle auch von Behinderteneinrichtungen. Immer mal wieder kommt es vor, dass ein Mensch mit Behinderung sich „unglücklich“ verliebt und dann ist guter Rat gefragt.
Die Schwangerschafts- und die Schwangerschaftskonfliktberatung sind Pflichtaufgaben, die mit 80 Prozent vom Land gefördert werden. Während die Schwangerschaftskonfliktberatung bei der pro familia etwas zurückgegangen ist, ist die Nachfrage bei der Schwangerschaftsberatung gestiegen. Mit der Einführung der Elternzeit und dem Elterngeld plus hat die Zahl der Paare zugenommen, die sich die Erziehungsaufgaben teilen und die sich im Vorfeld beraten lassen, um die für sich passende Lösung zu finden. „Wir haben auch Paare, die sich schon informieren, bevor eine Schwangerschaft vorliegt. Die wissen möchten, wie sie das am besten planen können“, berichtet Sozialpädagogin Nora Diecks und Müller ergänzt, dass auch immer mehr besserverdienende die Beratung in Anspruch nehmen.