Enkeltrick erfolgreich
Mettmann · Zwar war es diesmal der Schwiegersohn, dem dringend aus einer akuten finanziellen Notlage geholfen werden sollte, aber im Grunde war einmal mehr die typische Masche des sogenannten Enkeltricks erfolgreich und 20 000 Euro wechselten den Besitzer.
Einem ausnehmend eloquenten Zeitgenossen ist es bereits am 14. Juli gelungen, ein Erkrather Paar ( 75 ) in mehreren Telefonaten davon zu überzeugen, dass er, der vorgebliche Schwiegersohn, dringend 20 000 Euro für ein unaufschiebbares Immobiliengeschäft benötige. Gut zwei Stunden später erfolgte die Geldübergabe in einem Hotel an der Neanderstraße. Hier tauchte natürlich nicht der "Schwiegersohn" persönlich auf, sondern ein von ihm avisierter Geldbote. In diesem Fall eine junge Frau, die nach der erfolgten Übergabe das Hotel sofort verließ.
Sie kann wie folgt beschrieben werden: Ca. 165 cm, ca. 27 Jahre, schlank, schulterlanges hellbraunes Haar, dunkle Augen, gepflegte Erscheinung, dunkler Rock, Sommerjacke, grüner Einkaufsbeutel. Die bittere Wahrheit mussten die Erkrather wenig später zur Kenntnis nehmen, als sie nach der Geldübergabe die Familie des Schwiegersohnes kontaktierten und dort erfuhren, dass von dieser kein finanzieller Hilferuf ausgegangen war und man einem Betrüger aufgesessen war.
Hinweise an 02104/ 982 - 6450
Aus gegebenem Anlass erläutert die Kreispolizei hier nochmals die Vorgehensweise dieser Täter und wiederholt die Präventionstipps des LKA NRW:
Die Täter rufen ältere Menschen unter dem Vorwand an, Verwandte (meistens Enkel oder Neffen) oder gute Bekannte zu sein: "Rate mal wer am Telefon ist?" Dann täuschen sie einen finanziellen Engpass vor und bitten um hohe Bargeldbeträge, weil sie das Geld sofort, aufgrund einer Notlage benötigen (z. B. nach einem Autounfall). Durch mehrere Telefonanrufe in kurzer Zeit erhöhen die Anrufer den psychischen Druck auf ihre Opfer, verbunden mit Appellen wie: "Hilf mir bitte!"
Die Täter bitten um absolute Verschwiegenheit gegenüber Dritten (z.B. anderen Verwandten). Weil sie angeblich nicht selbst kommen können, vereinbaren sie mit den älteren Menschen ein Kennwort, das ein Freund oder Bekannter nennen wird, wenn er als Bote das Geld abholt. In zahlreichen Fällen haben die älteren Opfer nach solchen Gesprächen hohe Geldbeträge von ihrem Konto abgehoben, um dem vermeintlichen Enkel oder anderen Verwandten bzw. Bekannten zu helfen.
Die Polizei empfiehlt den Angehörigen oder nahe stehenden Personen von älteren Menschen: Um ältere Menschen zu schützen, sprechen Sie mit ihnen über die Methoden der Trickbetrüger.
Wenn Sie selbst angerufen werden: Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand telefonisch um Geld bittet. Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner, z. B. oft ein angeblicher Enkel, Geld von Ihnen fordert! Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist. Rufen Sie ihn über die Ihnen bekannte oder selbst herausgesuchte Rufnummer zurück! Übergeben Sie niemals Geld an Ihnen unbekannte Personen. Informieren Sie sofort die Polizei über den Notruf 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt: Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie Opfer geworden sind und erstatten Sie eine Anzeige. Bei Fragen helfen Ihnen die im Opferschutz besonders geschulten Beamtinnen und Beamten Ihrer örtlichen Polizei gerne!