Elterntaxis sorgen in Mettmann für Chaos „Im Verkehrschaos überfordert“

Mettmann · Zu Schulbeginn ab dem 21. August werden Mitarbeiter des Ordnungsamtes zusammen mit der Polizei an den Schulen stehen und den Verkehr beobachten und kontrollieren.

Am Eingangstor der Katholischen Grundschule hängt ein großes Banner: „Wir wollen gehen! Zu Fuß statt Elterntaxi“.

Foto: Kreisstadt Mettmann

Wie in den vergangenen Jahren hat die Verwaltung Maßnahmen erarbeitet, die zum Schulstart für mehr Sicherheit auf den Schulwegen sorgen sollen. Dies gibt die Stadt in einer Pressemitteilung bekannt. „Wir wollen, dass alle Kinder sicher und unfallfrei zur Schule kommen“, so Bürgermeisterin Pietschmann und bittet Autofahrerinnen und Autofahrer, gerade zu Beginn des neuen Schuljahrs um besondere Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme. Zu Schulbeginn ab dem 21. August werden Mitarbeiter des Ordnungsamtes zusammen mit der Polizei an den Schulen stehen und den Verkehr beobachten und kontrollieren. Sie werden Eltern, die ihr Kind mit dem Auto bis vors Schultor fahren, erklären, dass sie dadurch nicht nur andere Kinder, sondern auch ihr eigenes Kind gefährden.

Denn Eltern-Taxis sorgen im morgendlichen Berufsverkehr nicht nur für Staus, sondern verursachen auch immer wieder gefährliche Situationen. „Eltern parken unter Zeitdruck in der zweiten Reihe oder im Haltverbot, blockieren die Haltestelle für den Schulbus oder versperren Straßenübergänge für Schülerinnen und Schüler, die dann im Verkehrschaos überfordert sind“, sagt Marcel Alpkaya, Leiter der Straßenverkehrsbehörde. Um zu verhindern, dass Kinder von ihren Eltern bis vors Schultor gefahren werden, hat die Stadt für jede Schule mindestens eine Eltern-Haltestelle eingerichtet. Dort können die Kinder bequem und sicher aussteigen und von dort aus die letzten 200, 300 Meter zu Fuß zur Schule gehen. „Das fördert eine selbstbewusste Teilnahme der Kinder am Verkehr. Die Kinder lernen, Gefahren im Straßenverkehr richtig einzuschätzen“, sagt Alpkaya.

Auch der ADAC spricht sich gegen den elterlichen Shuttleservice bis vors Schultor aus und zitiert den Verkehrsexperten Prof. Dr. Roman Suthold: „Elterntaxis sorgen für Chaos und gefährliche Situationen vor der Schule, durch abenteuerliche Fahr- und Wendemanöver. Studien haben belegt, so der ADAC weiter, dass der tägliche Fußweg zur Schule positive Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung hat. Dazu zählen eine höhere Konzentrationsfähigkeit im Unterricht, eine gesteigerte körperliche Fitness, der Abbau von Übergewicht sowie - bei gemeinsamer Bewältigung des Schulwegs mit anderen Kindern - die Verbesserung des Sozialverhaltens. „Kinder entwickeln frühzeitiger ein Bewusstsein für Gefahrensituationen im Straßenverkehr und werden überhaupt erst in die Lage versetzt, ein räumliches Bild der eigenen Stadt beziehungsweise des eigenen Schulwegs zu entwerfen“, sagt Verkehrsexperte Suthold. Vor dem ersten Schultag sollten Eltern den Schulweg mit ihren Kindern einüben. Der Weg zur Schule sollte mit dem Kind mehrmals gegangen und mögliche Gefahren auf dem Weg besprochen werden. Eltern sollten ihre Kinder über den ersten Schultag hinaus eine Zeit lang begleiten und darauf achten, ob der Nachwuchs das Gelernte auch umsetzt.

An mehreren Grundschulen sind an Zäunen und Toren große Banner des Kreises Mettmann angebracht, auf denen dafür geworben wird, dass Kinder zu Fuß zur Schule gehen.