Diebe bei Tilenius

Mettmann · Waltraud Tilenius war die ganze Sache schon von Anfang an suspekt. Ab Montagmittag gegen 14 Uhr streunerte ein älterer, untersetzter Herr um ihr Hörgerätgeschäft auf der Mittelstraße und beobachtete sowohl den Verkaufsraum als auch das Büro.

Waltraud Tilenius hinter ihrer Kasse, aus der am Montag rund 145 Euro gestohlen wurden.

Foto: FF

"Das ging bestimmt anderthalb Stunden so. Meine Mitarbeiterin fühlte sich im Büro dermaßen ausgespäht, dass sie die Lamellen der Jalousien am hellichten Tag dicht gemacht hat", erzählt Waltraud Tilenius. Zwischendurch griff der unbekannte Mann ständig zum Handy und telefonierte.

Plötzlich war er verschwunden und Tilenius und ihr Team hatten ihn schon fast vergessen. Kurz vor 17 Uhr hielt sich die Chefin dann allein in ihrem Geschäft auf. "Ich war im hinteren Bereich als ich vorne die Türklingel hörte", erinnert sie sich. Als sie nach vorne gelaufen war, sah sie nur noch wie die Tür ins Schloss fiel. Ein Blick in die Kasse verriet ihr, dass sie Opfer von Dieben geworden war. Knapp 145 Euro fehlten. "Und dabei hatte ich noch kurz vorher überlegt, das Geld herauszunehmen und mich leider dagegen entschieden."

Waltraud Tilenius ist sich sicher, dass der Mann, der ihr Geschäft über Stunden observiert hat, hinter dem Diebstahl steckt. Bei der Polizei hat sie Anzeige erstattet und die Beamten kennen solche Fälle zur Genüge: Häufig werden von den Verbrechern Kinder eingesetzt, die dann blitzschnell in das ausgespähte Geschäft flitzen und genauso schnell wieder verschwunden sind. Und auch das Observieren von Geschäften ist den Beamten bekannt. "Natürlich hat uns das gestört, doch wir dachten, dass können wir dem Mann ja schlecht verbieten", sagt Waltraud Tilenius. Doch kann sie! "Die Polizei hat mir gesagt, dass man in solch einem Fall die 110 wählen muss, denn das Beobachten ist schließlich eine Belästigung!"

Waltraud Tilenius hat einiges aus diesem Fall gelernt. So wird sie in Zukunft noch mehr aufpassen und Auffälligkeiten sofort der Polizei melden. "Gott sei Dank ist nicht mehr passiert. Die anderen Händler sollten jedoch gewarnt sein!"

(Schaufenster Mettmann / Felix Förster)