„Ich bin nicht nur der TV-Clown!“

Mettmann · Albert Sham hat sich zu einem echten Star des Boulevardfernsehens entwickelt. Der Mettmanner Reisefachmann wird bald mit neuen Projekten zu sehen sein.

Albert Sham in seinem Büro am Lavalplatz. Der gebürtige Malaie schafft den Spagat zwischen schillernder TV-Karriere und seriösem Geschätsleben, auch wenn er im Privatfernsehen einige Klischees bedient.

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Monsieur Albert sitzt an seinem großen Schreibtisch und telefoniert mit einer gut betuchten Kundin. "Darling, Du kommst in mein Büro auf die Kö und der Champagner ist schon kalt gestellt", flötet er mit seinem unverwechselbaren deutsch-malaysischen Akzent in den Hörer. Kurz darauf wird er seinen Mitarbeiter beauftragen, ein neues Sakko beim Luxus-Kaufhaus Breuninger im Kö-Bogen zu bestellen. "Die kennen mich da!" schließt er an und die ganz Szenerie wirkt ein wenig wie eine Persiflage. Die beschriebene Szene stammt aus der neusten Dokumentation über den Mettmanner Reisebüroinhaber, die am 7., 8. und 9. August auf NTV laufen wird.

"Der Film wurde schon einmal Anfang Juli gezeigt und da waren die Einschaltquoten so gut, dass die Sendung noch einmal wiederholt wird", sagt Albert Sham, der seit seinen fünf Auftritten in der RTL2-Show "Die Geissens" als Monsieur Albert bundesweite Berühmtheit erlangt hat. Daran schloss sich die Sendung "Monsieur Albert - Der Luxus-Reiseleiter" auf Vox an. "Neben meinem eigentlichen Beruf hat sich die Fernsehkarriere zu einem zweiten Standbein entwickelt", sagt der gebürtige Malaie, der seit über zwei Jahrzehnten in Deutschland lebt. Ganz unproblematisch ist das Klischee, das er durch dieses "Trash-TV" bedient, allerdings nicht. "Ich spiele dort natürlich eine Rolle, die Zuschauer möchten das sehen", sagt der 50-Jährige. "Doch ich bin nicht nur der witzige Clown, ich bin erfolgreicher Geschäftsmann. Das geht etwas unter." So ist er fester Bestandteil des "German-Malaysian Round Table", der deutsche und malaysische Investoren zusammen bringt. Dort berät er im Auftrag Malaysias deutsche Geschäftsleute und hält Vorträge über seine ostasiatische Heimat. "Natürlich habe ich auch dort meine lockere Art, so dass ich selbst die toughesten Manager zum Lachen bringe, doch allein wegen meiner Witzchen werde ich bestimmt nicht zu Rate gezogen."

Neben diesen Aufgaben, organisiert Sham seinen häufig vermögenden Kunden exklusive Reisen, doch er bedient nicht nur die "Oberen 10 000", bei ihm können auch "ganz normale Menschen" buchen. Dieser Fakt geht im Monsieur Albert-Hype jedoch etwas unter. "Zudem sind gerade einmal ein Prozent der Kunden aus Mettmann", sagt Sham. Viele trauen sich einfach nicht mehr, ihn anzusprechen, schrecken vor dem "Luxusbild" zurück. Es ist eben ein zweischneidiges Schwert, doch Albert Sham hat einfach zu viel Spaß an der Fernsehkarriere. Und so ist die nächste Sendereihe schon geplant. Mit Pro 7 geht es noch in diesem Sommer auf die Kanaren. Als Hoteltester - im Luxussegment...

(Schaufenster Mettmann / Felix Förster)