Kunsthaus Mettmann Außergewöhnliches Leuchten
Mettmann · Das Kunsthaus Mettmann auf der Mühlenstraße zeigt bis zum 2. April Werke von Erika Riemer-Sartory und Clemens Stupperich. Eine Schau für alle, die Licht und Farbe in ihr Leben bringen möchten.
Eine funkelnde Darstellung des Bernsteinzimmers empfängt die Besucher der aktuellen Schau im Kunsthaus Mettmann. Clemens Stupperich hat den legendären Prunkraum, der seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen gilt, nach einer Fotografie gemalt und sein lichtdurchflutetes Werk lässt einen die Pracht des Originals nachempfinden. Doch wer näher hinschaut, sieht auch Zeichen des Verfalls.
„Ich wollte damit das Deutsch-Russische Verhältnis andeuten“, sagt Clemens Stupperich, „es ist noch vorhanden, aber in Auflösung begriffen.“ Ansonsten bleibt die Politik in dieser Ausstellung aber außen vor. Stattdessen dürfen die Besucher in epischen Landschaften schwelgen und intensiven Farben. Clemens Stupperich feiert die Ankunft des Frühlings auf dem Gut Mydlinghoven und führt sein Publikum im nächsten Augenblick durch verschneite Landschaften, begleitet nur von ein paar Krähen. Die Wege durch winterliche Wälder führen ins Nichts, Anleihen bei den Romantikern sind beabsichtigt.
Auch in den Bildern von Erika Riemer-Sartory kann man sich verlieren. Ihr Thema lautet „Die Haut der Erde“, und ihre Umsetzungen bestechen nicht nur durch eine besondere Farbintensität, sondern überdies durch eine Fülle verschiedenster Formen und Strukturen, von der Künstlerin sorgfältig zu einem harmonischen Ganzen gefügt. Was sie malt, schaut sie sich von der Natur ab, ihre Motive findet sie beispielsweise im Watt. Für ihre Arbeiten hat sie eine eigene Technik entwickelt, die Farben belässt sie quasi im Rohzustand, indem sie den Pigmenten nur ein Minimum an Bindemittel beimengt.
Das Ergebnis ist außergewöhnliche Leuchtkraft. Monika Kißling vom Verein Kunsthaus Mettmann freut sich, dass Erika Riemer-Sartory und Clemens Stupperich ihre erste gemeinsame Ausstellung in Mettmann an der Mühlenstraße durchführen: „Die beiden bilden einerseits einen starken Kontrast und harmonieren dennoch perfekt miteinander. Ich denke, das haben wir bei der Hängung der Werke ganz gut berücksichtigt.“ Kurzum: Gegensätze ziehen sich an. Zu erleben im Kunsthaus Mettmann bis zum 2. April. Öffnungszeiten: Freitag 17 bis 19 Uhr, Samstag 11 bis 15 Uhr, Sonntag 14 bis 18 Uhr.