Erfolgsjahr für Tim Torn Teutenberg „Er hat sich das Herz rausgefahren“

Mettmann · Weltmeister Tim Torn Teutenberg trägt sich ins Goldene Buch der Stadt ein.

Bürgermeisterin Sandra Pietschmann mit Weltmeister Tim Torn Teutenberg.

Foto: Kreisstadt Mettmann

Das Jahr 2024 war für den Mettmanner Tim Torn Teutenberg eines der erfolgreichsten in seiner bisherigen Sportlerkarriere. Erstmals war er im August in Paris bei den Olympischen Spielen für das Team Deutschland am Start. Ende Oktober dann der absolute Höhepunkt. In Kopenhagen gewann der 22-Jährige bei der Bahnrad-WM in der Mannschaftverfolgung die Bronzemedaille und wurde zwei Tage später mit dem 16 Jahre älteren Roger Kluge im Zweier-Mannschaftsfahren Weltmeister. Nach seinem bisher größten sportlichen Triumph fand Teutenberg Zeit für einen Abstecher in seine Heimatstadt, um sich auf Einladung von Bürgermeisterin Sandra Pietschmann ins Goldene Buch der Stadt einzutragen.

Bürgermeisterin Pietschmann freute sich riesig, weil sie nicht nur einen Olympiateilnehmer aus Mettmann, sondern auch noch einen frischgebackenen Weltmeister begrüßen konnte. „Ich kann mich nicht daran erinnern, schon einmal einem Weltmeister die Hand gegeben zu haben“, sagte sie und ließ sich die Siegesfahrt von Kopenhagen von Teutenberg eindrucksvoll schildern. „Wir haben vorher nur zwei-, dreimal zusammen trainiert. Er ist taktisch einfach super gut. Mit ihm zu fahren, macht richtig viel Spaß“, sagte Teutenberg über seinem älteren, erfahrenen Teamkollegen. Kluge hatte nach dem Titelgewinn zur Leistung seines Teamkollegen, der kurzfristig für seinen langjährigen Partner Theo Reinhardt eingesprungen war, gesagt: „Tim ist jung und ungestüm. Ihn kann man schicken. Er hat sich heute das Herz rausgefahren.“ Kluge habe die Taktik des Rennens bestimmt und er habe dann einfach alles aus sich herausgeholt, so Teutenberg im Büro der Bürgermeisterin. Nach dem sensationellen Gewinn der Weltmeisterschaft will Teutenberg im kommenden Jahr auch auf der Straße Gas geben. Beim Lidl-Trek-Team hat er zum 1. Januar 2025 einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Im neuen Jahr will er die ersten großen Klassiker fahren: die Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix und Mailand-Sanremo.

„Ich bin schon stolz und aufgeregt, ein World-Tour-Fahrer zu werden.“ In Mettmann ist der Wahl-Kölner nicht mehr allzu oft. Hin und wieder fährt er schon mal mit dem Rad von Köln nach Mettmann, um seine Oma zu besuchen. Der Name Teutenberg und Mettmann sind im deutschen Radsport seit Jahrzehnten eng miteinander verbunden. Horst Teutenberg, der 2021 gestorben ist, arbeitete über Jahrzehnte im Nachwuchs als Jugendleiter und Stützpunkttrainer in NRW und entwickelte und förderte viele Talente. Seine Kinder Lars, Sven und Ina-Yoko waren überaus erfolgreiche Radsportler. Ina-Yoko fuhr mehr als 200 Siege ein und gewann 2011 WM-Bronze im Straßenrennen. Sven Teutenberg nahm mit den Profi-Teams US Postal und Gerolsteiner an der Tour de France, dem Giro d’Italia und der Vuelta teil und Lars Teutenberg wurde dreimal Deutscher Meister auf der Bahn. Auf ihrer Erfolgspur ist aber nicht nur Weltmeister Tim Torn, sondern auch seine Schwester Lea Lin, die in diesem Jahr Deutsche Meisterin im Scratch, einer Disziplin im Bahnradsport, und Vize-Europameisterin im Ausscheidungsfahren wurde, unterwegs.

Der Leistungssport erfordert Disziplin und bedeutet auch Verzicht. Tatsächlich gibt es kaum einen Tag, an dem der 22-Jährige nicht im Sattel sitzt. Auf dem Fahrrad legt er im Jahr rund 26.000 Kilometer zurück. „Wow, das sind ja mehr Kilometer als viele von uns in einem Jahr mit dem Auto fahren“, meinte Bürgermeisterin Pietschmann. Trainiert wird Teutenberg nach wie vor auch von Vater Lars. Das Vater-Sohn-Verhältnis bezeichnete der Junior als gut: „Ich habe von ihm unheimlich viel gelernt. Wir verstehen uns super.“ Neben dem Sport bleibt kaum Zeit für andere Dinge. In diesem Jahr war Teutenberg an 250 Tagen nicht zu Hause, sondern auf Achse - von Wettkampf zu Wettkampf und zwischendurch immer wieder im Trainingslager. Im Januar

fliegt er zu seinem ersten World-Tour-Rennen nach Australien. Dort will er auch ein paar Bahnrennen bestreiten, bevor er zurückkommt. Im Februar wird er fürs deutsche Team bei der Bahnrad-Europameisterschaft in Belgien antreten. Im Oktober 2025 steht die Titelverteidigung bei der Bahnrad-WM in Santiago de Chile mit Roger Kluge an.

Und bei den Olympischen Spielen in vier Jahren in Los Angeles will Teutenberg um eine Medaille mitfahren. Bürgermeisterin Pietschmann wird die Wettkämpfe des Mettmanner Radsportlers jetzt ganz genau verfolgen, sagte sie, nachdem Teutenberg sich ins Goldene Buch der Stadt eingetragen hatte. „Das ist wirklich eine große Ehre für mich“, sagte der Radprofi, bevor er seinen trainingsfreien Tag noch dazu nutzte, bei der Oma vorbeizuschauen.

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