Programm auf dem Blotschenmarkt Gelegenheit, richtig abzufeiern
Mettmann · Corell Stähler ist tief in der Kulturszene Mettmanns verwurzelt. Seit 2019 profitiert davon auch der Blotschenmarkt.
Er spielt mehrere Instrumente, darunter auch solche die zumindest hierzulande ein Nischendasein führen, Dudelsack zum Beispiel, er ließ es in jungen Jahren mit den „Kentucky Bourbon Allstar Rockern“ krachen und leitet heute die Musikschule „Das Lauthaus“ in Mettmann: Corell Stählers Leben besteht seit jeher vor allem aus Musik.
Im Laufe der Jahre hat er ein imposantes Netzwerk aufgebaut, unzählige Künstler in der näheren und weiteren Umgebung kennen gelernt und mit ihnen zusammen gearbeitet. Man darf es insofern mit Fug und Recht als klugen Schachzug bezeichnen, dass im Jahr 2019 die Organisatoren des Blotschenmarktes auf ihn zugingen. Ob er denn nicht Lust habe, sich um das Programm für die Traditionsveranstaltung zu kümmern. Er muss nicht lange überlegen: „Ich habe sofort ja gesagt.“ Der Einstieg verläuft reibungslos, doch dann kommt Corona, der Blotschenmarkt 2020 wird abgesagt, ein Jahr später findet die Veranstaltung mit Einschränkungen statt und Corell Stähler muss ohne Bühne und mit geringerem Budget planen.
Er macht aus der Not eine Tugend, lässt seine Verbindungen spielen, organisiert sogenannte Walking Act, Künstler die über den Markt schlendern und dabei spielen und er setzt verstärkt auf lokale Künstler. „Alle haben sich gefreut über die Gelegenheit auftreten zu können“, erzählt Corell Stähler. Die Walking Acts sind Vergangenheit, in diesem Jahr gibt es wieder ein Bühnenprogramm. Aber der Fokus auf Künstlerinnen und Künstler aus der näheren Umgebung bleibt und verleiht dem Blotschenmarkt zusätzlichen Charme. Genauso wie die Einbindung von Schulen ins Programm. Erstmals sind in diesem Jahr zwei Kitas mit dabei.
Corell Stähler hat sie, genauso wie schon zuvor die Schulen, angeschrieben, ob sie gerne mitmachen wollen. Und ja, sie wollten. „Der Blotschenmarkt bietet einfach eine tolle Bühne für junge Leute, für Nachwuchstalente“, sagt der Programmdirektor. Das bedeutet freilich nicht, dass nicht auch arrivierte Künstler mit am Start sind. Ein besonderes Highlight in diesem Jahr: Der renommierte Ratinger Konzertchor gibt sich im Rahmen des Blotschenmarktes in St. Lambertus die Ehre und singt Ausschnitte
aus dem Oratorio de Noel von Camille Saint-Saens und der
Misa Tango von Martín Palmeri.
Ein Coup, der ebenfalls dank guter Verbindungen zustande kam. Corell Stähler kennt den Künstlerischen Leiter des Chors, Thomas Gabrisch, und er freut sich riesig über diesen Programm-Höhepunkt: „Da bin ich tatsächlich ein bisschen stolz drauf.“ Großen Wert hat er bei der Zusammenstellung des Programms auf Vielfalt gelegt. Für jeden ist etwas dabei, Klassik, Jazz, Rock und ganz wichtig: „Es gibt auch ausreichend Gelegenheit, um richtig abzufeiern.“