Bürgerverein Metzkausen „Schulwahl darf keine Glückssache sein“
Mettmann · In einer öffentlichen Stellungnahme äußert sich der Bürgerverein Metzkausen kritisch zur Vergabe der Plätze am Heinrich-Heine-Gymnasium.
Die Anmeldezahlen am Heinrich-Heine-Gymnasium lagen so hoch, dass, um ihnen gerecht zu werden, die Einrichtung einer weiteren Klasse notwendig gewesen wäre. Die Bezirksregierung lehnte das jedoch ab, am Ende entschied das Los, wer die Schule besuchen darf und wer auf die Gesamtschule oder das KHG ausweichen muss. Der Bürgerverein Metzkausen bezeichnet die holprige Platzvergabe in einer öffentlichen Stellungnahme als Drama: „Wir leiden mit den Kindern, die nicht verstehen können, warum ihnen im Gegensatz zu ihren Freunden und Klassenkameraden der Wechsel auf das HHG verwehrt wurde.“
Die Schulwahl, so der Bürgerverein, dürfe nicht Glückssache sein. Und das Gefühl, als Kind einfach eine Nummer in einem Lostopf zu sein, stärke nicht das Vertrauen in die Mettmanner Schullandschaft. Der Bürgerverein möchte von Politik und Verwaltung wissen, was sie unternehmen werden, damit die Zuteilung begrenzter Plätze in den nächsten Jahren nicht zum Standard werde. „Wir können als Stadtgesellschaft nicht zum Alltag übergehen und einfach darauf hoffen, dass sich die Situation nicht wiederholen wird.“ Denn wiederholen würde sich die Situation angesichts der zu erwartenden Schülerzahlen auf jeden Fall, meint der Bürgerverein. Eine dauerhafte Begrenzung der Plätze am HHG sei keine Perspektive, mit der Kinder und Familien in den nächsten Jahren in die Schulwahl gehen sollten.
Der zusätzliche Raumbedarf am HHG sei seit langem bekannt. Statt mit der Umstellung auf G9 im Jahr 2019 mit der Planung zu beginnen, seien jetzt Ad-hoc-Maßnahmen in Höhe von 971.000 Euro notwendig. Für den minimalen Ausbau des HHG seien 2023 Kosten in Höhe von 8,3 Millionen Euro berechnet worden. Die Arbeiten würden frühestens 2027 beendet sein, obwohl die Umstellung auf G9 bereits 2026 abgeschlossen sein werde Sechs Jahre nach dem Beschluss zur Umstellung auf G9 habe die Stadt Mettmann noch nicht mit den benötigten Bauarbeiten begonnen. Mit bedarfsgerechter Planung und bedarfsgerechter Umsetzung hätte man nach Ansicht des Bürgervereins mindestens 750.000 Euro für ein Interim aus gemieteten Containern sparen können.
Es sei absehbar, dass die Planung am HHG nicht dem erwarteten Bedarf entspriche. Damit werde entweder das Vergabeverfahren als Dauereinrichtung zementiert oder es drohten teure Nacharbeiten, wenn Politik und Verwaltung jetzt nicht handeln.
Der Bürgerverein Metzkausen bittet die Parteien und die Verwaltung in Mettmann, sich bei der Schulplanung an der Realität zu orientieren und Wege aufzuzeigen, wie die Wahl der passenden Schule durch Kinder und Familien wieder eine Relevanz hat.