Schulausschuss Mettmann Schule: Viele Fragen offen

Mettmann · Hoch her ging es im letzten Schulausschuss. Zur Diskussion stand ein Dringlichkeitsantrag der FDP auf Mehrklassenbildung am Heine-Gymnasium, um den Anmeldezahlen gerecht zu werden. Die Mehrheit entschied sich dagegen.

Das HHG ist die weiterführende Schule mit den höchsten Anmeldezahlen in Mettmann.

Foto: D. Herrmann

Die Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen in Mettmann bieten Anlass zur Diskussion. Für die Gesamtschule fielen sie mit 97 Anmeldungen geringer aus als erwartet, für das Heinrich-Heine-Gymnasium mit 157 deutlich höher. 89 sind es für das Konrad-Heresbach-Gymnasium. Um dem Elternwillen gerecht zu werden, müsste am HHG zum Schuljahresbeginn 2024/2025 eine zusätzliche fünfte Klasse an den Start gehen.

Eine solche einmalige Mehrklassenbildung war dann auch Thema im Schulausschuss in der vergangenen Woche und Gegenstand einer aufgeregten Debatte. In einem Dringlichkeitsantrag hatte die FDP für eine ausnahmsweise Fünfzügigkeit des HHG plädiert. Doch das wurde mehrheitlich abgelehnt. Für die meisten Anwesenden kam das Ganze etwas zu plötzlich. Kritik wurde laut, die Zahlen hätten der Politk früher zur Verfügung gestellt werden müssen.

Ausschussmitglied der Grünen, Thomas Schött dazu: „Dieser Dringlichkeitsantrag war weder von der antragstellenden Fraktion gut vorbereitet worden, noch war die Verwaltung gut auf den Antrag vorbereitet. Wir als grüne Ausschussmitglieder hatten überhaupt keine Gelegenheit, diese wichtige Frage in der Fraktion zu besprechen. Für uns kam daher nur eine Enthaltung in Frage.“

Weiterhin seien zahlreiche Fragen rund um die Mehrklassenbildung ungeklärt. Unter anderem ist nicht klar, welche Folgekosten durch eine Mehrklassenbildung zu erwarten sind. Klar ist aber, dass ohne eine Mehrklassenbildung am HHG dem Elternwillen einer großen Zahl von Bürgerinnen und Bürgern nicht gefolgt werden kann.

„Sollte die Verwaltung noch einen Weg finden, dass sich der Haupt- und Finanzausschuss oder der Rat kurzfristig mit dieser wichtigen Frage befassen, würden wir das sehr begrüßen“ so Christoph Hütten, Ratsmitglied der Grünen.

Derweil hat die CDU eine Sonderratssitzung zu der Angelegenheit beantragt. Die Notwendigkeit einer solchen ergebe sich aus der Dringlichkeit und der Komplexität dieser Entscheidung, die in der Ausschusssitzung nach teils turbulentem Sitzungsverlauf als Empfehlung abgelehnt worden sei. „Wir sind der Überzeugung, dass eine ausführliche Diskussion im Rat notwendig ist, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können“, so die CDU.

Die SPD-Fraktion begrüßt die Möglichkeit, sich in einer Sondersitzung eingehender über die Folgen einer möglichen Mehrklassenbildung zu informieren, wie sich zum Beispiel eine Entscheidung auf den Masterplan Schulen auswirke und auf andere weiterführende Schulen, oder auf die räumliche Ausstattung am HHG für modernen Unterricht. Auch stelle sich die Frage, wie die Bezirksregierung eine solche Entscheidung beurteile, ob es überhaupt einen Spielraum dafür gäbe.

(dir)