Nachlese Mettmann hat einen Kaiser

Mettmann · Fünf Tage haben die Mettmanner Schützen auf den Putz gehauen. Die Bilanz des 1. Brudermeisters Daniel Gebauer: „Alles lief wie geschnitten Brot.“

 Christoph Brenger im Glück: Nach dem erfolgreichen Schuss lässt sich der neue Kaiser von seinen Schützenkameraden  feiern.

Christoph Brenger im Glück: Nach dem erfolgreichen Schuss lässt sich der neue Kaiser von seinen Schützenkameraden feiern.

Foto: D. Herrmann

Ein Schuss, ein metallisches Klirren, die Platte fällt, Jubel brandet auf, einige Zuschauer halten sich die Ohren zu, denn die nun folgenden Salutschüsse sind extrem laut. Christoph Brenger, Mitglied der Jägerkompanie, hat getroffen und das nach 2003 schon zum zweiten Mal. Damals sicherte er sich den Titel des Schützenkönigs, doch wer in Mettmann das Kunststück ein weiteres Mal vollbringt, der wird: Kaiser. Wie sich das anfühlt? „Toll“, sagt Christoph Brenger einen Tag später am Telefon, obwohl: „So ganz verarbeitet habe ich es noch nicht.“

Seine Familie wird ihm dabei helfen, insbesondere Tochter Lena Gebauer, die ihm als Königin zur Seite steht. Übrigens: Vor genau 70 Jahren schoss ebenfalls ein Brenger den Vogel ab: es war Christophs Vater Paul. „Das war mir während des Schießens überhaupt nicht bewusst“, erzählt der Kaiser, „aber es ist ein wirklich schönes Zusammentreffen.“ Findet auch Schützenchef Daniel Gebauer: „So etwas löst natürlich noch zusätzliche Emotionen aus“, sagt er. Kurzum, es war ein tolles Königs- beziehungweise Kaiserschießen, das sich perfekt in den Rest des Festgeschehens fügte Daniel Gebauer: „Es war der ganz normale Wahnsinn.“ Heißt: Jede Menge Menschen, die sich auf der Schützenkirmes tummelten, vom Riesenrad auf dem Jubiläumsplatz die Aussicht über die Stadt genossen oder sich auf dem „Figther“ durch die Luft wirbeln ließen.

Jede Menge Menschen auch auf den Partys im Zelt am Königshofplatz, wo die Bands zuverlässig ablieferten, und beste Stimmung beim großen Festumzug durch die Innenstadt. Besondere Vorkommnisse: keine; zumindest keine negativen, von der kurzfristigen Absage einer Blaskapelle aus Mönchengladbach einmal abgesehen. „Da musste dann unser Tambourcorps eben ein bisschen länger spielen“, so Daniel Gebauer, der nun den Schützenfesten entgegenblickt, die im August in der näheren Umgebung stattfinden werden: „Da werden wir selbstverständlich präsent sein.“ Und anschließend beginnt die Vorfreude auf das nächste Jahr.

(dir)