SPD und CDU stellen ihre „parteilose“ Bürgermeisterkandidatin Sandra Pietschmann vor „Wir gehen einen neuen Weg“

Mettmann · Jetzt ist es offiziell! Die Mitglieder von CDU und SPD haben sich in großer Mehrheit für Sandra Pietschmann als parteilose gemeinsame Kandidatin ausgesprochen.

Dr. Richard Bley und Gabriele Hruschka (CDU) sowie Florian Peters und Heribert Klein (SPD) setzen auf Sandra Pietschmann (Mitte).

Foto: Schaufenster Mettmann/Felix Förster

Eine Parteilose tritt für die größten Parteien Mettmanns an? Wer das für einen Widerspruch hält, hat die gute Zusammenarbeit von SPD und CDU im Rat nicht mitbekommen, sagen die Vertreter der beiden Parteien. „Wir sehen, dass es so im Rathaus nicht weiter gehen kann, deshalb haben wir überlegt, was können wir machen?“ Dass es die beiden Parteien ernst meinen, zeigt auch die Tatsache, dass die SPD für die Aufstellung einer parteilosen Kandidatin sogar die eigene Satzung ändern musste. Bei der CDU votierten die Mitglieder letztlich auch für Pietschmann. Neue Ideen für einen erfolgreichen Bürgermeisterwahlkampf? SPD und CDU wagen einiges, sehen aber auch die anderen Parteien in der Pflicht.

Und so wurden außer der AfD alle Parteien angesprochen, Pietschmann zu unterstützen, doch letztlich hätten nur die beiden ehemaligen Volksparteien einen gemeinsamen Nenner gefunden. Florian Peters, Fraktionsvorsitzender der SPD wird konkreter: „Vor 10 Jahren wäre eine gemeinsame Kandidatin noch undenkbar gewesen, doch die Zeiten haben sich geändert, deshalb möchten wir auch den Begriff ’GroKo’ gerne vermeiden.“

Gabriele Hruschka, die Stadtverbandsvorsitzende der CDU betont zwar, dass die CDU die Idee zur gemeinsamen Kandidatin hatte, doch selbst solche Anflüge von Konkurrenz trüben das harmonische Bild nicht, dass CDU und SPD bei der Vorstellung von Sandra Pietschmann abgeben. Die Vorsitzende von me-sport betont dann auch: „Ich bin unabhängig, werde aber im Wahlkampf auf die Unterstützung der Parteien setzen.“

Auch CDU und SPD möchten im Wahlkampf eigene Schwerpunkte setzen. „Wir legen großen Wert darauf, dass Sandra keine Verwaltungsexpertin ist“, sagt Florian Peters augenzwinkernd. „Wir brauchen in der Position des Bürgermeisters eine völlig unvoreingenommene Person, die Fragen stellt und die Abläufe wirklich verändern möchte.“

Pietschmann selbst stellt die Bürger in den Fokus und sieht da beim Amtsinhaber Nachholbedarf. Florian Peters geht noch einen Schritt weiter. „Wir können uns nicht weitere fünf Jahre wie die letzten leisten. Es gibt keine Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Verwaltung und Parteien. Schlimmer noch, alle guten Ideen aus der Bürgerschaft werden einfach auf die lange Bank geschoben.“

Bei CDU und SPD hat man anscheinend aus dem Wahldebakel 2015 gelernt, als beide Kandidaten erfolglos blieben. „Wir gehen mit ihr einen neuen Weg, der sich aber voll und ganz lohnt, wenn man die Qualität von Sandra Pietschmann in ihren Vorstellungen und im persönlichen Kontakt erlebt“, so Dr. Richard Bley (CDU).

(FF)