Weltspiegel Kino Mettmann zum dritten Mal ausgezeichnet „Nicht nur Mainstream und Bum Bum“

Mettmann · Die Film- und Medienstiftung NRW hat jüngst zum 34. Mal Kinobetreibende aus Nordrhein-Westfalen mit dem Kinoprogrammpreis ausgezeichnet. Zum dritten Mal hintereinander unter den Preisträgern: das Weltspiegel Kino Mettmann.

Thomas Rüttgers beim Kino-Programm-Preis NRW, sein Julian konnte nicht dabei sein, weil er gerade erst Vater geworden ist.

Foto: Hojabr Riahi / Film- und Medienstiftung NRW

Eigentlich erhalten die Verantwortlichen des Weltspiegel Kinos Mettmann, namentlich Julian Rüttgers und sein Vater Thomas, die schönste Bestätigung für ihre Arbeit durch die zahlreichen Zuschauer, die täglich in ihre Filmsäle strömen. Aber so eine offizielle Auszeichnung hat schon auch viel Schönes. Zu Recht sind die beiden Kinomacher stolz darauf, dass sie nun im dritten Jahr in Folge mit dem Programmpreis der Film- und Medienstiftung NRW ausgezeichnet wurden. „Es ist eine tolle Wertschätzung“, sagt Thomas Rüttgers, „und es zeigt, dass wir mit unserem Konzept richtig liegen. Wir machen eben nicht nur Mainstream und Bum Bum, sondern versuchen mit ganz unterschiedlichen Angeboten die Gesellschaft in ihrer ganzen Breite abzuholen.“ Der besondere Mix hat sich auch in diesem Jahr wieder bezahlt gemacht. Und das, obwohl durch den Hollywoodstreik weniger neue Filme auf die Leinwand kamen und einige Programmlöcher entstanden sind. Während andere Kinos in der Folge einen schmerzhaften Rückgang bei den Zuschauerzahlen in 2024 zu verzeichnen hatten, hielten sich die Einbußen in Mettmann in sehr überschaubaren Grenzen.

Die Mischung macht’s: Filmreihen wie die Ladies-Night, Kino-Vino oder Generationenkino sind regelmäßig hervorragend besucht. Hinzu kommen Live-Events wie der beliebte Poetry Slam oder Übertragungen kultureller Ereignisse auf der großen Leinwand. Ebenfalls sehr erfolgreich: die Kooperationen mit lokalen Einrichtungen wie den Mettmanner Schulen, der Kirche oder dem Kunsthaus. „Das alles ist natürlich mit viel Arbeit verbunden“, betont Thomas Rüttgers, „es braucht Engagement und gute Ideen. Was wir machen, ist nicht von der Stange, da muss man hinterher sein.“ Auch Investitionen sind nötig. Im nächsten Jahr wollen Julian Rüttgers und sein Vater das Kino noch ein wenig attraktiver machen: mit komfortablerer Bestuhlung und einem neuen Projektionssystem für eine noch bessere Optik. Das kostet. „Gut angelegtes Geld“, sagt Thomas Rüttgers, „die Menschen in der Stadt sollen wissen und merken, dass der Standort Mettmann für uns ein Hauptfokus bleibt.“ Und natürlich sei man weiterhin offen für neue Ideen, nehme solche auch gerne vom Publikum entgegen. „Vielleicht“, so Thomas Rüttgers, „gibt es ja Menschen, die sich mal eine türkische Filmreihe wünschen. Oder etwas ganz anderes. Gerne an uns herantreten, wir freuen uns über den Dialog.“

(dir)