Krieg in der Ukraine Mahnwache: Lichter für den Frieden

Mettmann · Die Anteilnahme in Mettmann für die Opfer des Krieges in der Ukraine ist groß. Am Mittwoch trafen sich Menschen zu einer Mahnwache. Für Samstag ist eine weitere geplant. Derweil bereitet sich die Stadt auf die Ankunft von Flüchtlingen vor.

Organisator Jörg Pieczewsky und zwei Teilnehmerinnen der Mahnwache entzünden ein aus Teelichtern gebildetes Friedenszeichen.

Foto: D. Herrmann

Viele Menschen sind am vergangenen Mittwoch dem Aufruf von Jörg Pieczewsky, Ortssprecher der Linken, gefolgt und haben sich gegen 17.30 Uhr zu einer Mahnwache anlässlich des Krieges in der Ukraine auf dem Königshofplatz versammelt. Gemeinsam hielten sie eine Schweigeminute ab und entzündeten zu einem Friedenszeichen zusammengestellte Teelichter. Jörg Pieczewsky freute sich über die Resonanz: „Ich wollte den Leuten eine Möglichkeit geben, sich hier zu treffen und auszutauschen. Man sitzt ja ansonsten im Moment nur ohnmächtig in seinem Kämmerlein.“

Am Samstag, 5. März, 12 bis 14 Uhr, ruft der Integrationsrat, unterstützt von „Omas gegen Rechts“, dem Bündnis für Toleranz und Zivilcourage, den Fraktionen des Stadtrates und der Stadtverwaltung ebenfalls am Königshofplatz zu einer Kundgebung für Frieden und gegen den Krieg auf. Die Hilfsbereitschaft der Menschen in Mettmann ist enorm. Erste private Hilfsaktionen sind bereits angelaufen, Hilfstransporte schon in Richtung polnisch-ukrainischer Grenze gestartet. „Ich bin von dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger, schnell zu helfen, überwältigt“, erklärt Bürgermeisterin Sandra Pietschmann.

Die Stadtverwaltung bereitet sich derweil darauf vor, Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. „Wir prüfen die unterschiedlichsten Optionen, Menschen bei uns unterzubringen“, sagt Bürgermeisterin Pietschmann. Bislang stehe aber überhaupt noch nicht fest, wie viele Flüchtlinge nach Mettmann kommen werden.

„Wir wollen darauf vorbereitet sein, wenn die ersten Menschen aus der Ukraine eintreffen“, so Bürgermeisterin Pietschmann. Das Sozialamt wird deshalb auch mit den Wohlfahrtsverbänden Kontakt aufnehmen, um auf die möglichen Herausforderungen vorbereitet zu sein. Die Verwaltung wartet wie viele andere Kommunen noch auf Weisungen und Richtlinien des Landes zur Verteilung und Versorgung der Schutz suchenden Menschen aus der Ukraine.

Die Verwaltung unterstützt auch die vom Integrationsrat organisierte Friedenskundgebung an diesem Samstag, 12 bis 14 Uhr, auf dem  Königshofplatz. Der Integrationsrat möchte mit der Aktion ein deutliches Zeichen für ein friedvolles Zusammenleben in Europa setzen und den in Mettmann lebenden Ukrainern und ihren Familien die volle Unterstützung in der schweren Zeit zusichern. „Wir sind bestürzt über die Invasion Putins und verurteilen diese aufs Schärfste“, sagt Dagmar Pape, die Vorsitzende des Integrationsrates.

Den Menschen sei es in Zeiten wie diesen ein dringendes Bedürfnis, der Solidarität mit der Ukraine und dem Wunsch nach Frieden in Europa und der Welt Ausdruck zu verleihen. Viele Menschen empfänden Angst und Putin als Bedrohung. Zwei Jahre Pandemie mit Angst und Sorgen seien in Anbetracht der Invasion Putins in die Ukraine schlagartig in den Hintergrund gerückt und die Angst vor einem Flächenbrand sei enorm. Dagmar Pape: „Die Friedenskundgebung gibt allen Teilnehmenden das Gefühl, wir sind nicht alleine mit unserer Angst und in Gedanken bei den Menschen in der Ukraine, die nun im Krieg leben und Todesängste ausstehen. Die Bedrohung spüren wir alle und dies wird mit dieser Kundgebung nach außen getragen und stärkt das Wir-Gefühl. Wir werden uns für die Geflüchteten einsetzen und ein deutliches Signal für ein friedliches gemeinsames Leben in Europa setzen“, so Felix Spiecker, Mitglied des Integrationsrates.

(dir)