Kunst aus Mettmann Ganz ohne Pinsel: Kunst mit der Scheckkarte

Mettmann · Künstlerin Brigitte Bruns wendet für ihre opulenten, farbsatten Bilder viel Fantasie, Intuition und eine ganz besondere Technik an. Einige Ergebnisse lassen sich derzeit in Mettmann in Augenschein nehmen.

Brigitte Bruns liebt intensive Farben.

Foto: D. Herrmann

Leuchtende, großzügig aufgetragene Farben, strahlendes Blau, intensives Rot, Goldpapier, dazwischen filigrane menschliche Körper, die ein Geheimnis zu bergen scheinen – Brigitte Bruns versteht es, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Zehn Werke der Künstlerin sind derzeit im Gastraum des Restaurants „La Scala Tcm65“, Am Hoshof, zu besichtigen und geben einen Einblick in die Bandbreite und die Schwerpunkte ihres Schaffens.

Zu sehen sind Bilder, die vor allem von der Freude an intensivem Farbauftrag zeugen, aber auch von überbordender Fantasie und der Lust am Experiment, etwa im „Wüste“ betitelten Gemälde, in dem die Künstlerin auch etwas Asche vom Ätna verarbeitet hat, Souvenir eines Sizilien-Aufenthaltes. Auch Materialien wie Sand, Draht oder Pappe finden Verwendung, um den Motiven zusätzliche Plastizität zu verleihen. Kurios: Pinsel kommen bei Brigitte Bruns überhaupt nicht zum Einsatz. Der gesamte Farbauftrag erfolgt mit einer ausrangierten Scheckkarte und das gilt nicht nur für die größeren Flächen, deren Streifenstrukturen in vielen Fällen gut sichtbar sind, sondern auch für die feineren Elemente in ihren Bildern.

„Die Scheckkarte“, sagt Frau Bruns, „ist für mich das ideale Werkzeug, weil es unheimlich flexibel ist. Ich habe vieles ausprobiert und bin am Ende dabei geblieben. Es lag mir am besten in der Hand.“ Wie gut sie damit umzugehen weiß, zeigen Bilder wie „Unnahbar“, ein Frauenkopf im Profil und mit einem Hauch Exotik, der jahrelang über der Couch der Künsterin hing und nun die Blicke im „La Scala“ auf sich zieht.

(dir)