Kulturvilla Wagner ohne Flügelhelm
Mettmann · Der kommende Sonntag steht in der Kulturvilla ganz im Zeichen von Richard Wagner und seiner Musik. Wer noch keinen Zugang zu seinem Werk gefunden hat – dies ist die Gelegenheit.
Richard Wagner liebt oder hasst man. Für den einen steht der Komponist für ultimativ schwülstige Opern, in denen schwergewichtige Frauen mit Flügelhelmen ohrenbetäubende Schreie ausstoßen, für den anderen ist er der heilige Gral unter den Komponisten, für den sie zu Fuß nach Bayreuth pilgern und astronomische Kartenpreise auf sich nehmen.
Constanze Backes von der Kulturvilla Mettmann hat sich schon als Kind in Wagners Musik verliebt und möchte nun in Mettmann vorstellen, einerseits um die Ohren der Wagner-Fans, oder auch „Wagnerianer“, wie sie sich selbst nennen, zu verwöhnen, andererseits auch, um das eine oder andere Vorurteil aus dem Weg zu räumen und die sinnliche Wirkung seiner Musik einem Publikum näherzubringen, das bisher noch keinen Zugang dazu gefunden hat. Richard Wagner war ein berüchtigter „Womanizer“, sein Leben war geprägt von Skandalen, Affären und heimlichen Liebschaften. Nicht von ungefähr finden wir diese Frauen in seinen Opern wieder. Julia Borchert, eine gefragte Wagner-Interpretin, stellt Opernpassagen vor, begleitet von Raoul Grüneis auf dem Klavier. Und, nein, sie trägt keinen Flügelhelm!
Der Kindernachmittag, die „Kleine Kulturvilla“ ist ebenfalls dem Werk Richard Wagners gewidmet. Überraschenderweise begegnen Kinder seiner Musik sehr vorurteilsfrei, da die berühmten Filmkomponisten der Gegenwart sich gern aus seiner Ideenwelt bedienen. So werden „Stories“ aus dem Rheingold und den germanisch inspirierten „Marvel“-Filmen gegenübergestellt.
Sonntag, 13. November, 16 Uhr, Die Kleine Kulturvilla: Das Gold im Rhein; 19 Uhr, Wagners Weiber mit Julia Borchert, Sopran, Raoul Grüneis, Klavier, Constanze Backes, Moderation