Spende der Aulen Mettmann Kultur: Zurückhaltung ist noch spürbar
Mettmann · Nach Corona zieht es die Menschen noch nicht so zahlreich zu öffentlichen Veranstaltungen, wie es vor der Pandemie der Fall war. Das registrieren auch die Verantwortlichen der Kulturvilla. Die Spende der Aulen Mettmanner kommt deshalb gerade recht.
Am Programm kann es nicht liegen. Das ist in der Kulturvilla auch in diesen Zeiten von ausgesucht hoher Qualität. Am kommenden Sonntag, 21. August, 19 Uhr, zum Beispiel gibt sich der australische Singer-Songwriter Jamie Faulkner an der Beckershoffstraße 20 die Ehre, den schon das Musikfachblatt „Rolling Stone“ in den höchsten Tönen lobte. Ein medialer Ritterschlag. Es sind noch Karten für das Konzert zu haben, auch an der Abendkasse. Eigentlich verwunderlich bei solch einem Hochkaräter.
„Die Zurückhaltung der Menschen nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ist noch deutlich spürbar“, erläutert Bodo Herlyn, der die Kulturvilla gemeinsam mit Constanze Backes betreibt. Mit dem Problem hat aktuell die gesamte Branche zu kämpfen. „Erst wollten die Leute und durften nicht, jetzt dürfen sie wieder, aber wollen nicht“, fasst Constanze Backes die Situation zusammen. Über die Gründe lässt sich trefflich spekulieren. Viele Menschen sind sicherlich nach wie vor sehr vorsichtig, andere haben ihr Konsumverhalten in Sachen Kultur verändert.
Was immer die Gründe für die derzeit geringen Publikumszahlen sind – Mettmann braucht eine Einrichtung wie die Kulturvilla, darüber herrscht weitgehend Einigkeit in der Stadt. Auch die Bürger- und Heimatvereinigung Aule Mettmanner sehen das so und untermauern diesen Standpunkt mit einer üppigen Spende über 1000 Euro, die Anita Schäfer, 2. Vorsitzende der Aulen, und 2. Schatzmeister Hans Werner Lange in dieser Woche an Constanze Backes und Bodo Herlyn übergeben haben. „Wir freuen uns, die Kultur in Mettmann auf diese Weise unterstützen zu können“, so Anita Schäfer, die selbst gern und regelmäßig die Veranstaltungen der Kulturvilla besucht.
„Seit Kurzem habe ich ein Abo“, erzählt sie, „deshalb bin ich jetzt noch häufiger dabei.“ Momentan zählt die Kulturvilla insgesamt 27 Abonnenten, ein paar mehr dürften es aber ruhig noch werden. Immerhin verspricht der Besuch an der Beckerhoffstraße nicht nur kulturellen Hochgenuss – auch der gesellschaftliche Faktor spielt eine nicht unerhebliche Rolle. „Hier kennt ja jeder jeden“, sagt Constanze Becker, „man sieht sich bei uns wieder, plaudert, lacht und hat eine schöne Zeit miteinander. Wir sind hier bei der Kulturvilla nicht nur Theater, sondern auch Wohnzimmer.“