Neuer Technischer Beigeordneter Mann für große Aufgaben

Mettmann · Zum Beginn des kommdenden Jahres tritt Tobias Janseps sein Amt als neuer Technischer Beigeordneter der Stadt Mettmann an. Es warten wichtige Projekte auf ihn. Doch davor ist ihm nicht bange.

Tobias Janseps setzt bei der Realisierung von Projekten stark auf Bürgerbeteiligung. Ein Plan der Verwaltung als Diskussions-Grundlage müsse aber an erster Stelle stehen.

Foto: D. Herrmann

Dass er große Herausforderungen nicht scheut, konnte Tobias Janseps in der Vergangenheit zur Genüge unter Beweis stellen. Der 46-jährige Ingenieur hat sich bereits bei Bauprojekten in Tansania und in Haiti zu Beginn der 2010er Jahre bewährt, half in dem ostafrikanischen Land, eine Fabrik zur Produktion von HIV-Medikamenten aufzubauen. Für ihn sei das eine Art kultureller Druckbetankung gewesen, erzählt er, die Konfrontation und der Umgang mit verschiedensten Mentalitäten hätten seine Fähigkeit zur Anpassung trainiert: „Es war eine prägende Zeit und hat unheimlich viel Spaß gemacht.“ Später betreute er auch in Russland und in der Ukraine Projekte für die Industrie.

Sechs, sieben Jahre lang bekam ihn seine Familie nur selten zu Gesicht, weil er ständig unterwegs war. Das wollte er nicht zum Dauerzustand werden lassen und fing deshalb im Jahr 2018 bei der Stadt Tönisvorst an, wo er derzeit noch als stellvertretender Fachbereichsleiter und Abteilungsleiter des Liegenschafts- und Gebäudemanagements tätig ist. Aber nur noch bis Anfang des neuen Jahres, dann nämlich tritt er seine Stelle als neuer Technischer Beigeordneter der Stadt Mettmann an.

Die Freude über die Verstärkung ist riesig, Bürgermeisterin Sandra Pietschmann spricht von einem „richtig großen Meilenstein für die Verwaltung.“ Und der Zeitpunkt für einen Start, betont sie, könne kaum besser sein. Was sie meint: Mettmann steht vor großen Herausforderungen, namentlich die Umgestaltung der Schullandschaft, der Bau der Feuerwache am Peckhaus, die Zukunft des sanierungsbedürftigen Hallenbades, um nur drei Beispiele zu nennen. Das bedeutet viel Arbeit für den neuen Technischen Beigeordneten. Die Erfahrungen, die er in seiner bisherigen Karriere gesammelt hat, dürften ihm dabei zugute kommen, zumal er in Tönisvorst schon mit vergleichbaren Projekten betraut war, etwa im Bereich Schule. Bei der Umsetzung setzte er auf ein breit aufgestelltes Team und auf Werkstattverfahren, an dem zum Beispiel auch die Kinder beteiligt waren. „So sollte das auch in Mettmann laufen“, sagt Tobias Janseps. Kommunikation und Dialog sind für ihn wichtige Aspekte bei der Planung und Umsetzung eines Projekts.

Die Verwaltung müsse freilich ein durchdachtes Konzept als Grundlage für weitere ergebnisoffene Diskussionen zur Verfügung stellen. „Entwerfen ist verwerfen“, sagt Janseps. Sprich: Keine Angst vor Veränderungen im laufenden Prozess. Lieber länger planen und dann bei der Ausführung sparen. Workshops mit Bürgerbeteiligung hält der Ingenieur für ein probates Mittel für das Gelingen wichtiger Bauvorhaben. „Da entstehen so viele Impulse, die man dann in die weitere Planung einfließen lassen kann.“ Für die Schullandschaft setzt Tobias Janseps vor allem auf optimale Raumnutzung. Dort gebe es oftmals erheblichen Verbesserungsbedarf, etwa durch eine Mehrfachnutzung von Räumlichkeiten. Man müsse Synergien schaffen. Bislang, erzählt Tobias Janseps, sei er sicherlich noch kein ausgewiesener Mettmann-Experte, er sei gerade dabei, sich einzulesen. Schon jetzt weist er allerdings darauf hin, dass man freilich nicht alles gleichzeitig machen könne. Jedoch: „Wir müssen zeigen, dass sich an allen Fronten etwas bewegt.“

(dir)