Kinderschutzbund Sorge über Spendenrückgang
Mettmann · Der Kinderschutzbund Mettmann hat auf seiner jährlichen Mitgliederversammlungtrotz eines ausgesprochen schwierigen Jahres ein positives Resümee gezogen. Aber es gibt auch Anlass zur Sorge.
Wegen Corona haben Home-Schooling und Kontaktbeschränkungen den Kinderschutzbund 2021 gezwungen, wichtige Kernangebote wie die Hausaufgabenbetreuung, die Förderung von Talenten und Freizeitangebote an die Gegebenheiten anzupassen oder sogar ganz auszusetzen. Die Betreuung konnte phasenweise nur in Kleingruppen oder per Einzelunterstützungsowie über Videokonferenz aufrechterhalten werden.
„Trotzdem ist es unsgelungen, die von uns betreuten Kinder nicht aus den Augen zu verlieren“, so Dr. JürgenWinkelmann, wiedergewählter Vorsitzender des Vereins. „Für die Kinder ist das Auf und Ab der letzten zwei Jahre schwer auszuhalten. Kontaktbeschränkungen sind Gift für die kindliche Entwicklung. Dazu kommen die Sorgen und Ängste der Erwachsenen, an denen die Kinder sich orientieren.“
Im vergangenen Sommer konnte sogar ein kleines Ferienprogramm verwirklicht werden, indem die Kinder soziale Ansprache und ein Miteinander hatten sowie neue Erfahrungensammeln konnten. Auch neue Initiativen konnte der Kinderschutzbund 2021 starten. So wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Mettmann und mit weiteren Unterstützern ein Sprachlabor in der Flüchtlingsunterkunft Hasseler Straße eingerichtet, in dem Flüchtlingskinder am PC ihre Deutschkenntnisse trainieren und verbessern können.
Die durch die Schließung der Kleiderkammer frei gewordene Räumlichkeit wurde ordentlich ausgestattet und wird seit September 2021 für verschiedene Angebote zur Förderung der Kreativität, Info-Veranstaltungen, Workshops sowie Lese- und Sprachförderung genutzt. Dies stärkt den Anspruch des Kinderschutzbundes, sozial benachteiligten Kindern mit Bildungsangeboten besser auf das Leben vorzubereiten. Des Weiteren konnte der Kinderschutzbund mit Hilfe von gespendeten und wieder aufgearbeiteten Notebooks erneut 20 Kinder mit einem eigenen Gerät ausstatten.
„Die Freude der Kinder ist riesig. Ein eigenes Notebook gibt ihnen ein Stückchen mehr Unabhängigkeit und stärkt das Selbstbewusstsein.“,so die Geschäftsführerin Angela Mäder. Sorgen bereitet dem Kinderschutzbund die aktuelle Spendensituation. So ist zwar die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung angesichts des Ukraine-Krieges sehr deutlich gestiegen, aber der Kinderschutzbund selbst verzeichnet einen Rückgang an Spenden für die eigene Arbeit, denn verständlicherweise erfolgt der Großteil der Spenden zugunsten der Ukraine und deren Flüchtlinge.
„Das ist für unsere Arbeit ein schwieriger Spagat“, so Winkelmann. Insgesamt ist der Kinderschutzbund Mettmann aber zuversichtlich, auch diese neuen Herausforderungen mit der langjährigen Erfahrung, mit den engagierten Mitarbeiterinnen und Ehrenamtlerinnen sowie natürlich mit der finanziellen Unterstützung von wohlmeinenden Spendern meistern zu können.