Schimmelbefall und Wasser läuft rein Die Tafel sucht ein neues Zuhause

Mettmann · Noch etwas mehr als ein Jahr bleiben den Tafel-Verantwortlichen, um neue Räumlichkeiten für die wohltätige Einrichtung zu finden. Doch die Suche nach einem passenden Objekt gestaltet sich schwierig.

Sie alle hoffen, möglichst bald Gewissheit über die Zukunft der Tafel Mettmann zu erlangen: Mitarbeiter mit Tafel-Leiter Simon Wilde (3. von links) und Moritz Klees von der Diakonie (2. von rechts).

Foto: D. Herrmann

Seit 2017 befindet sich die Tafel Mettmann in Metzkausen, Am Hügel 4 und eigentlich war es von Beginn an nur als Übergangslösung gedacht. Nun sind immerhin sieben Jahre daraus geworden und vielleicht werden es auch acht, aber das Ende naht. „Es gibt Schimmelbefall“, erklärt Simon Wilde, seit Beginn dieses Jahres Leiter der Tafel Mettmann, „und außerdem Wassereintritt von oben und von unten.“ Sprich: Eine umfängliche Sanierung täte not, doch die möchte die Evangelische Kirche als Eigentümerin nicht bezahlen. Es lohnt sich einfach nicht mehr, das Objekt ist marode.

Die Tafel braucht ein neues Zuhause und die Suche danach ist bereits in vollem Gange. „Es gibt einige Kriterien, die dringend erfüllt sein müssen“, erläutert Moritz Klees von der Diakonie, Betreiber der Mettmanner Tafel. Natürlich braucht es ausreichend Platz; derzeit verfügt die Tafel in Metzkausen über rund 650 Quadratmeter. Ganz so viel muss es aber nicht sein. Das Minimum, sagt Moritz Klees, liege bei 300 Quadratmetern, 400 bis 500 wären optimal und zwar gelegen in der Stadt Mettmann. Ebenfalls wichtig sind eine ausreichende Anzahl an Parkmöglichkeiten und eine gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Ferner spielt auch das Umfeld eine nicht unerhebliche Rolle. „Viele Menschen, eigentlich die meisten“, erzählt Simon Wilde, „befürworten das Engagement der Tafel. Aber nicht jeder möchte sie in der direkten Nachbarschaft haben.“ Letztlich dürfen natürlich auch die Kosten für die neuen Räumlichkeiten einen bestimmten Rahmen nicht sprengen.

Kurzum: Die Sache gestaltet sich nicht ganz einfach, bislang wurden zwar einige Objekte in Augenschein genommen, aber letztlich als ungeeignet verworfen. Die Evangelische Kirche bemüht sich nach Kräften, auch Stadtverwaltung und Teile der Politik versuchen zu helfen. Derweil leben die 75 Mitarbeiter der Tafel, 72 davon ehrenamtliche, in Ungewissheit darüber, wie und wo es weitergeht. „Die Situation sei natürlich eine Belastung für alle“, sagt Moritz Klees.

Und das in einer Zeit, da die Tafel ohnedies mit Problemen zu kämpfen hat: Die Spendenbereitschaft lasse nach, erzählt Simon Wilde, die Supermärkte kalkulierten gründlicher, so dass am Ende weniger für karitative Zwecke übrig bleibe. Auf der anderen Seite steige der Bedarf. „Wir haben jede Woche Neuanmeldungen“, so Wilde. Aktuell zählen 394 Erwachsene und 275 Kinder zu den Tafelkunden. Auch in deren Sinne hoffen die Verantwortlichen, dass möglichst bald Klarheit über das künftige Domizil herrscht.

„Im Augenblick“, sagt Moritz Klees, „sind die Gefühle gemischt. Es ist schon etwas beunruhigend, dass wir bislang nichts gefunden haben.“ Dennoch gibt er sich optimistisch: „Ich bin überzeugt, dass es am Ende klappen wird.“ Einen Plan B für den Fall, dass sich wider Erwarten doch nichts Passenden finden sollte, gibt es nicht. Moritz Klees: „Plan B ist, dass Plan A funktioniert.“

Wer die Tafel bei der Suche nach Räumen unterstützen kann, möge sich bei Moritz Klees von der Diakonie unter Telefon 02104/2335351 melden.

(dir)