„Omas gegen Rechts“ halten die Erinnerung wach Innehalten für die Opfer des Nationalsozialismus‘
Mettmann · In Mettmann wurden bislang 17 Stolpersteine in den Boden eingelassen. Die „Omas gegen Rechts“ besuchten sie, um die Erinnerung wach zu halten.
Der 9. November ist für Deutschland ein denkwürdiges Datum, verbinden sich damit doch nicht nur das Jahr 1989 mit dem Mauerfall, sondern auch das Jahr 1938: In der Reichsprogromnacht zogen die Nationalsozialisten brandschatzend und mordend durch deutsche Städte, um massiv jüdisches Leben zu attackieren. In den folgenden Jahren begingen sie millionenfachen Mord, nicht nur an jüdischen Menschen. Auch Christen, Sinti, Roma, Homosexuelle, politisch Andersdenkende und viele weitere die sich nicht bedingungslos der Herrschaft unterwarfen fielen dem Terror zum Opfer.
Stolpersteine erinnern an ihr Schicksal. In Mettmann sind dies derzeit 17 bronzene Steine, die an acht verschiedenen Standorten in den Boden eingelassen wurden, dort, wo die Opfer eins gewohnt haben. So auch der Stolperstein für den katholischen Kaplan Johannes Flintrop, der in der gleichnamigen Straße nun von dem Omas gegen Rechts besucht wurde. Sie waren mit Freundinnen und Freunden unterwegs, polierten jeden einzelnen Stein, legten Blumen nieder, zündeten Kerzen an. An jedem Standort hielten sie inne, tauschten Gedanken, Gefühle und Erinnerungen aus, teilweise auch gemeinsam mit Passanten, die allesamt positiv reagierten.
Besonders bewegend ist immer wieder die Geschichte der jüdischen Familie Bach, an die in der Mühlenstraße fünf Steine erinnern. Nicht nur die Eltern, sondern auch die acht, sieben und vier Jahre alten Kinder wurden deportiert und ermordet. Für die Omas gegen rechts ist es „unfassbar, dass heute wieder politische Strömungen stark werden, die diese Verbrechen verharmlosen.“ Nie wieder lautet deshalb die Botschaft, der sich die Omas gegen rechts verpflichtet fühlen.