Ausstellung im Kunsthaus Mettmann „Vielleicht mag ich das Chaos“

Mettmann · Das Ausstellungsjahr neigt sich dem Ende zu, da wartet das Kunsthaus Mettmann noch einmal mit einem veritablen Höhepunkt auf: Der Wuppertaler Künstler Eberhard Bitter zeigt eine Auswahl seiner eindrucksvollen Werke.

Eberhard Bitter vor einer seiner großformatigen Bewegungsstudien im Kunsthaus Mettmann.

Foto: D. Herrmann

Nackte Leiber, ausdrucksstarke Posen, offensive Körperlichkeit – die Bewegungsstudien des Wuppertaler Künstlers Eberhard Bitter springen den Betrachter an, zwingen ihn, genau hinzuschauen, um dann festzustellen, dass Umrisse und Oberfläche der Dargestellten sich aufzulösen beginnen, seltsam zerhackt erscheinen. Die Dynamik der Figuren resultiert aus dem üppigen, spontanen Farbauftrag, den starken Kontrasten, den ekstatischen Verrenkungen, und obwohl sie sich stark und austrainiert präsentieren, wirken sie doch verletzlich und angreifbar. Assoziationen zum Wuppertaler Tanztheater, aber auch zu Gunther von Hagens Körperwelten drängen sich auf. Eberhard Bitter, Jahrgang 1960, hat bei Prof. P. Moog und Prof. H. Böhm in Dortmund Malerei studiert und ist seit 2007 als Dozent für Grundlagen der Gestaltung am Fachbereich Architektur der Hochschule Bochum tätig. Nun zeigt er eine Auswahl seines jüngeren Schaffens in Mettmann und die Verantwortlichen des Kunsthauses, allen voran Monika Kißling (1. Vorsitzende) und Henrik Wischnewski (Stellvertretender Vorsitzender), sind durchaus stolz darauf.

„Das ist eine Malerei, wie man sie im Kunsthaus bislang noch nicht gesehen hat“, schwärmt Henrik Wischnewski, „Eberhard Bitter in diesem November ist ein besonderes Highlight dieses Ausstellungsjahres.“ Die Schau ist in drei Motivgruppen unterteilt: Zu den schon angesprochenen figurativen Arbeiten, kommen Darstellungen von Felsformationen und von Bäumen. Wie die Menschen sind auch die Bäume nackt und die Felsen instabil. „Eine gewisse Labilität gefällt mir“, sagt Eberhard Bitter, „vielleicht mag ich das Chaos.“ Dazu passt die Spontaneität seiner Herangehensweise, ein gewisses Maß an Improvisation lässt er gerne zu. Darüber hinaus, sagt er, sei jedes Bild eine Herausforderung, ein Experiment. Und ganz wichtig: „Es muss mir Spaß machen.“ Der überträgt sich dann auch ohne weiteres auf den Betrachter.

Info: Die Ausstellung „Eberhard Bitter – Malerei und Zeichnung“ ist von Freitag, 8. November, bis Sonntag, 24. November, im Kunsthaus Mettmann auf der Mühlenstraße zu sehen. Öffnungszeiten: Freitag, 17 bis 19 Uhr, Samstag, 11 bis 15 Uhr, Sonntag, 13 bis 17 Uhr.

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