Ausstellung im Kunsthaus Mettmann Wunderbares „Pas de Deux“

Mettmann · In einer am 8. September beginnenden, neuen Ausstellung zeigt das Kunsthaus Mettmann die Werke zweier Malerinnen, deren Kunst scheinbar nicht unterschiedlicher sein kann. Bei „Pas de Deux“ trifft Realismus auf Abstraktion.

 Die Künstlerinnen Tanja Bremer und Andrea Rathert-Schützdeller.

Die Künstlerinnen Tanja Bremer und Andrea Rathert-Schützdeller.

Foto: Henrik Wischnewski

Tanja Bremer, mit einer klassischen Akademieausbildung an verschiedenen Hochschulen, setzt in ihrer Tempera- und Ölmalerei die Natur in Szene, wobei sie sich in ihrer realistischen Malweise auf Landschaften, auf den Himmel mit seinem Wolkenspiel konzentriert. „Beim Arbeiten steht das genaue Beobachten und Hinschauen im Fokus“, sagt Bremer. „Wenn ich mich mit der umgebenden Natur auseinandersetze, erfahre ich immer wieder neue Aspekte der Landschaft.“ Diese setzt sie mit großer Genauigkeit mit Hilfe subtiler Farbmischungen in ihren Bildern um, wobei sie im Schaffensprozess des Verwerfens und Übermalens dem Bild zu einer eigenen Wirklichkeit verhilft.

Andrea Rathert-Schützdeller hingegen begibt sich in ihrer Malerei ganz in die Welt der Abstraktion. Für die Künstlerin, Autorin und Dozentin für Malerei steht das zunächst intuitive, schnelle Arbeiten beim Umsetzen von Erfahrungen, durchlebten Emotionen und der Auseinandersetzung mit alltäglichen Erlebnissen im Mittelpunkt ihrer Kunst. „Ich übersetze meine Gedanken in eine mir eigene Bildsprache und gleiche dabei stets ab, ob sich das Thema widerspiegelt, ohne dass ich es nur illustriere. In der Abstraktion fasziniert mich das Minimieren auf das Wesentliche: nämlich durch Farbgebung, Formen, Linien und Flächen das Unsichtbare sichtbar zu machen.“

Wie in einem Pas de Deux kommen hier zwei Künstlerinnen-Persönlichkeiten bei all ihren gegensätzlichen Motivationen in einer gemeinsamen Ausstellung aufgrund ihrer malerischen Vorgehensweise zusammen: Beide bauen ihre Bilder sukzessive auf, verwerfen, übermalen, hinterfragen, kontrollieren genau die Wirkung des entstehenden Bildes dahingehend, ob es der ursprünglichen Emotion, oder dem ursprünglichen Eindruck der Realität in seiner Wirkung noch entspricht. Es entsteht in dieser wunderbaren und beeindruckenden Ausstellung ein „Ausdruckstanz“ aus dem tieferen Erleben der inneren und äußeren Welt.