Erster Preis beim Kurzfilmwettbewerb Drehmomente NRW Einfach mal ausprobiert

Mettmann · Mika Vieweg aus Mettmann hat beim Kurzfilmwettbewerb Drehmomente NRW in der Alterskategorie bis 17 Jahre mit ihrem Film „Life kills Artists“ den 1. Preis gewonnen.

Mika Viewegs Experimentierfreudigkeit hat sich ausgezahlt. Die Mettmannerin gewann mit „Life kills Artists“ beim Kurzfilmwettbewerb Drehmomente.

Mika Viewegs Experimentierfreudigkeit hat sich ausgezahlt. Die Mettmannerin gewann mit „Life kills Artists“ beim Kurzfilmwettbewerb Drehmomente.

Foto: privat

Sanfte Klaviermusik, eine junge Frau mit modischer Brille und ernstem Gesichtsausdruck; eine einnehmende Stimme spricht von Routine, von Alltag, von der Eintönigkeit und dem immer Gleichen; dunkle Bilder verstärken den Eindruck von Tristesse. „Life kills Artists“ beginnt melancholisch, fast ein wenig resignativ.

Die Stimme und das Gesicht gehören Mika Vieweg, 16 Jahre alt, seit ihrem sechsten Lebensjahr in Mettmann und aktuell Schülerin des Konrad-Heresbach-Gymnasiums. Sie hat den Film selbst gedreht und geschnitten, rund einen Monat täglich daran gearbeitet, ihn schließlich beim Kurzfilm-Wettbewerb Drehmomente NRW eingereicht und die Jury damit so sehr überzeugt, dass sie ihr den 1. Preis in der Alterskategorie bis 17 Jahre zusprach. Auch beim Online-Voting auf Instagram lag sie ganz vorn. „Ich wollte das eigentlich nur einmal ausprobieren und habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich gewinnen würde“, erzählt Mika Vieweg am Telefon. Unverhofft kommt oft, manchmal hilft es, etwas zu wagen, offen zu sein. Und genau diese Botschaft transportiert auch ihr Film, der innerhalb von nicht ganz drei Minuten einen lebensverändernden Entwicklungs- und Erkenntnisprozess beschreibt.

Am Anfang steht der Alltag, der mit all seinen quälenden Erfordernissen, jede Unbefangenheit und Kreativität erstickt; der Druck in der Schule, die Erwartungen der Lehrer, der Zwang zur Anpassung – all das schlägt aufs Gemüt. „Lebe ich oder existiere ich nur?“, fragt sich die Erzählerin im Film und merkt dann, dass die Antwort darauf ganz maßgeblich von ihrer eigenen Einstellung abhängt, davon, was sie an sich heranlässt und wie sie ihrer Umwelt begegnet.

Ich öffnete mich wieder, sagt sie schließlich und sieht, dass das kleine Glück hinter jeder Ecke warten kann, in einem Gespräch mit einem Freund, einem Spaziergang in der Natur, manchmal in der Gestalt eines bunten Schmetterlings, der auf dem Hosenbein landet.

Viel drin in den drei Minuten, in denen Musik, Stimme, Text und Bilder eine harmonische Einheit bilden und sich gegenseitig verstärken. Die Regisseurin hat hier nichts dem Zufall überlassen. Das sah auch die Jury so, die sich in ihrem Votum schnell einig war und in ihrer Begründung die „fesselnde Umsetzung“, die „Authentizität“ sowie die „Klarheit und Tiefe der Worte“ ausdrücklich lobend hervorhob. Mika Vieweg sieht das Urteil und die Platzierung beim Filmwettbewerb nicht zuletzt als Motivation, den damit eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. „Ich wollte immer etwas Künstlerisches machen“, sagt sie, „aber nicht unbedingt als Regisseurin, sondern noch lieber als Schauspielerin.“ Vielleicht bekommt sie ja beides unter einen Hut. Einen neuen Film hat sie zumindest schon in Arbeit.

Der Film „Life kills Artists“ ist auf der Homepage des Kurzfilmwettbewerbs Drehmomente NRW zu sehen unter www.drehmomente-nrw.de.

(dir)