Interview mit dem Mettmanner Licht- und Mediengestalter Manuel da Costa "Mit Pink Floyd hat alles begonnen"
Manuel da Costa arbeitet mit den großen Namen des Showgeschäfts zusammen. Stars wie Nena, Xavier Naidoo und weitere Größen durfte der gebürtige Portugiese schon beleuchten.
Im Interview mit unserer Mitarbeiterin Tanja Bamme verrät er, was seinen Beruf ausmacht, wie er zum Showgeschäft kam und was seine Wahlheimat Mettmann für ihn bedeutet:
Herr da Costa, wie kann ich mir den Beruf des Licht- und Mediengestalters vorstellen?
"Ich bin gestalterisch tätig und arbeite hauptsächlich kreativ. In meiner "Kreativklitsche" auf der Elberfelder Straße arbeite ich mit sechs Mitarbeitern zusammen. Von dort aus erschaffen wir die Licht- und Medientgestaltung für Formate wie beispielsweise The voice of Germany, DSDS, Germany´s Next Topmodel und weitere bekannte Shows. Das bedeutet, wir setzen die Bühnen ins rechte Licht."
Wie kamen Sie zu diesem außergewöhnlichen Beruf?
"Das ist eigentlich über Umwege passiert. Hobbymäßig habe ich mich damals sehr für Fotografie interessiert und bin über Live-Events und Konzerte, bei denen ich als Lichttechniker und später Lichtgestalter gearbeitet habe, irgendwann in der Fernsehbranche gelandet. Als ich mich dem Thema Lichtgestaltung gewidmet habe, gab es diesen Beruf nicht als Lehrberuf - heute ist das anders. Ganze Studiengänge sind an diese Thematik angelehnt. Als ausschlaggebenden Punkt in meinem Leben zähle ich das damals sehr aufwendig performte Pink-Floyd-Konzert in Dortmund. Die Inszenierung des Lichts hat mich damals begeistert und die Weichen zu meinem heutigen Beruf gestellt."
Warum zog es Sie als gebürtigen Portugiesen, der in Westfalen aufgewachsen ist, in die Kreisstadt Mettmann?
"Von Mettmann aus ist alles gut erreichbar - der Flughafen, die benachbarten Großstädte, die Autobahnen. Trotzdem lebt man sehr schön ruhig und im Grünen. Mittlerweile lebe ich mit meinen beiden Töchtern und meiner Frau seit zehn Jahren in Mettmann wir haben es nicht bereut, hierhin gezogen zu sein. Meine neue Heimat brachte mir sogar die Liebe zum Golfspielen näher. Umgeben von erstklassigen Golfplätzen nutze ich diese Plattform nun sehr zur Entspannung."
Wie lange dauert es, sich auf eine Show vorzubereiten?
"Durchschnittlich kann man von drei Monaten sprechen. Zunächst treffen sich die Verantwortlichen, um das sichtbare Bild zu kreieren, das heißt, wir überlegen uns, wie die Bühne und Inszenierung zur Show aussehen soll. Danach geht es für uns an die eigentliche Arbeit. Mit meinen Mitarbeitern erschaffen und programmieren wir im Büro 3D-Bilder, die der letztendlichen Darstellung sehr nahe kommen. Vor Ort wird alles von uns begleitet."
Haben Sie es jemals bereut, diesen Berufsweg eingeschlagen zu haben?
"Ganz klar nein! Ich bin mehr Künstler als Techniker. Ich male ein Bild aus Licht und Lampen und biete mit diesem Medium dem Künstler auf der Bühne ein Bett, in dem er sich sicher und wohl fühlen kann. Zudem geht es bei jeder Show sehr familiär zu. Vom kleinsten Techniker bis hin zum Künstler sind wir alles Teamplayer."
Gibt es Projekte, die Ihnen besonders am Herzen liegen?
"Jedes Jahr sind wir bei einer Preisverleihung der Kindernothilfe in Berlin. Den ganzen Abend werden Projekte der Kindernothilfe ausgezeichnet und wir begleiten diese Veranstaltung durch unsere Arbeit. Die Gespräche aber auch die besonderen Momente erden immer sehr und man spürt, worauf es im Leben wirklich ankommt."
Was macht Ihren Beruf für Sie so besonders?
"Es ist die Leidenschaft, mit der ich meinen Beruf ausleben kann. Jedes neue Projekt ist für sich etwas Besonderes und ich habe die Möglichkeit, mit so tollen Menschen wie beispielsweise Xavier Naidoo in Kontakt zu kommen. Diesen durfte ich letztens bereits zum zweiten Mal auf seiner Tour für das Format Sing meinen Song nach Südafrika begleiten."