„Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich wieder aus ...“ – ein junger Mann verlässt seine Geliebte und begibt sich auf eine existenzielle Wanderung durch Eis und Schnee. Franz Schuberts „Winterreise“ hat auch nach fast zweihundert Jahren nichts von seiner besonderen Faszination verloren. Komponiert wurde sie eigentlich für eine Tenorstimme.

Doch längst wagen sich auch immer mehr Sängerinnen mit großem Erfolg an das Werk. Laura Nykänen arbeitet mit ihrer aus Belgien stammenden Pianistin Christel Kessels seit zwei Jahren an ihrer Interpretation des aus 24 Liedern bestehenden Zyklus. Am Sonntag, 9. Oktober, 18 Uhr, wird die seit 25 Jahren in Mettmann lebende finnische Mezzosopranistin die „Winterreise“ in der Evangelischen Kirche Freiheitstraße erstmals einem größeren Publikum darbieten.

Auch für die beiden Musikerinnen ein aufregender Moment. „Wir haben großen Respekt vor dem Werk“, sagt Laura Nykänen, „für uns ist es im Grunde auch der Beginn einer Reise und wir möchten die Menschen in Mettmann ganz herzlich einladen, mit uns zu kommen.“

Das Konzert ist für die Künstlerinnen eine Herzensangelegenheit, denn der Erlös aus Spenden soll den Opfern der Flut im vergangenen Jahr in Deutschland und Belgien zugute kommen. Die Situation für sehr viele Betroffene sei nach wie vor dramatisch, sagt Laura Nykänen. Deshalb wollen sie und Christel Kessels helfen. Und Musik sei ein wunderbares Mittel dafür.

„Mein Wunsch ist es, Menschen in dieser schweren Zeit zusammen zu bringen. Musik hat eine große Bedeutung. Sie erhebt uns und zeigt, dass wir Menschen in der Lage sind, Schönes zu schaffen.“

„Winterreise“ von Franz Schubert, mit Laura Nykänen und Christel Kessels, Sonntag, 9. Oktober, 18 Uhr, Evangelische Kirche, Freiheitstraße 19, der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten