Erste Hilfe Jede Sekunde zählt

Mettmann · Mit der zehnten bundesweiten Aktion „Woche der Wiederbelebung“ vom 19.  bis 25. September soll auf die einfachen, aber so wichtigen lebensrettenden Maßnahmen aufmerksam gemacht werden. Auch in Mettmann.

Mit der Herzdruckmassage können Ersthelfer entscheidend dazu beitragen, Leben zu retten.

Foto: succo

Jedes Jahr erleiden mindestens 50.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Ihre Überlebenschance sinkt innerhalb weniger Minuten. Denn die Gehirnzellen beginnen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand bereits nach nur drei bis fünf Minuten ohne Blutfluss, unwiederbringlich zu sterben. In diesem Zeitfenster kann jeder mit einfachen Maßnahmen dazu beitragen, Leben zu retten, indem mit einer sofortigen Herzdruckmassage begonnen und so die wichtige Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrückt wird.

Mit der zehnten bundesweiten Aktion „Woche der Wiederbelebung“ vom 19.  bis 25. September soll auf die einfachen, aber so wichtigen lebensrettenden Maßnahmen aufmerksam gemacht werden. Erneut beteiligt sich auch der Kreis Mettmann zusammen mit den Hilfsorganisationen und den Feuerwehren an dieser Aktionswoche.

Einen besonderen Beitrag für die schnellstmögliche Hilfe leistet im Kreis Mettmann ein modernes Alarmsystem: seit November 2020 werden im Kreis Mettmann durch das smartphonebasierte Alarmierungssystem „Mobile Retter“ qualifizierte Ersthelfer zu Einsätzen hinzugerufen, bei denen es Hinweise auf einen Herzkreislaufstillstand gibt. Die Leitstelle des Kreises Mettmann alarmiert parallel neben einem Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeug Ersthelfer mittels der Handy-App, die sich in der Nähe einer Einsatzstelle befinden. Bis zu zwei der aktuell rund 550 Mobilen Retter, deren Standort per GPS-Abfrage ermittelt wird, können den Einsatz übernehmen.

Dies ist seit dem Start des Systems bereits in mehr als 1400 Fällen geschehen. Dabei treffen Mobile Retter durchschnittlich bereits nach dreieinhalb Minuten am Einsatzort ein. Wer sich den Mobilen Rettern anschließen möchte und beruflich oder ehrenamtlich bereits vorgebildet ist, kann sich auf der Internetseite portal.mobile-retter.org/me registrieren. Bei Fragen steht die Kreisverwaltung unter der E-Mail-Adresse MobileRetter@kreis-me.de zur Verfügung.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Unterricht zum Thema Wiederbelebung bereits ab der 7. Klasse und hat alle Schulen aufgefordert, dieses Thema einmal jährlich in den Unterricht zu integrieren. Hier soll in diesem Jahr ein Schwerpunkt der Aktionswoche im Kreis Mettmann liegen. So wird eine Hilfsorganisation in diesem Jahr in der Woche der Wiederbelebung an einer Schule in Langenfeld während der Sport-Unterrichtsstunden die Schüler der entsprechenden Altersgruppen anleiten, was im Fall der Fälle zu tun ist.

Auf dem Jubiläumsplatz in Mettmann wird es im Rahmen der Woche der Wiederbelebung einen Stand der Bildungsakademie für Gesundheits- und Sozialberufe gemeinsam mit den Partnern der Feuerwehren und Hilfsorganisationen geben. Hier wird am Mittwoch, 21. September, in der Zeit von 8 bis circa 13 Uhr alles rund um das Thema Wiederbelebung erläutert. Ziel ist es, möglichst viele Bürger in der Herz-Lungen-Wiederbelebung und der Anwendung eines durch jedermann zu bedienenden Defibrillators zu schulen. Denn nur mit Hilfe engagierter Ersthelfer können mehr Leben gerettet werden. In Vertretung für Landrat Thomas Hendele unterstützt in diesem Jahr Kreisdirektor Philipp Gilbert die Aktionswoche und wird sich am 21. September selbst am Jubiläumsplatz informieren.

Die Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Kreis Mettmann werden weitere Informationen in den sozialen Netzwerken bereitstellen. Darüber hinaus bieten die Feuerwehren und Hilfsorganisationen auch außerhalb der Aktionswoche, beispielsweise im Rahmen der Tage der offenen Tür, Informationen rund um die Wiederbelebungsmaßnahmen an.