Die Existenzangst geht bei den Händlern an der Schwarzbachstraße um "Wir sammeln Unterschriften gegen diese unsinnige Sperrung"
Mettmann · Concetta Weckwerth hat Angst. Nackte Existenzangst. "Der Kundenwegfall normalisiert sich einfach nicht", sagt die Betreiberin der Lotto-Annahmestelle an der Neanderthalpassage.
Seit die Stadt die Durchfahrt des Verkehrs über die Schwarzbachstraße gestoppt hat, kommen weniger Kunden in ihr Geschäft. Wie ihr geht es vielen Händlern rund um den Jubi. "Ich bin durch fast alle Geschäfte rund um den Marktplatz und in der Fußgängerzone gegangen", sagt Concetta Weckwerth, die sich dazu entschieden hat, bei ihren Kunden und den Geschäftsleuten Unterschriften gegen die Sperrung zu sammeln. "Viele Kunden haben mich angesprochen und möchten gerne helfen. Dem Großteil der Leute gefällt die Sperrung nicht." Einige Kunden hätten ihr gesagt, sie fahren jetzt lieber nach Wülfrath. "Der Tenor ist: Die Sperrung ist unsinnig und es gibt keine Parkplätze."
Dass jetzt überlegt wird, den Busverkehr vom Jubi zu verlegen, verschärft die Situation für die Geschäftsleute, die schon jetzt von 40 Prozent Umsatzeinbrüchen sprechen, noch einmal. Dass die Verwaltung selbst empfiehlt, die Busse weiterhin am Jubiläumsplatz halten zu lassen, beruhigt Concetta Weckwerth nicht. "Von wem diese ganzen Schnapsideen stammen, kann ich nicht sagen. Aber irgendjemand ist es ja gewesen."
Von der Politik verlangt sie Hilfe. Und deshalb hat sie sich gemeinsam mit anderen Geschäftsleuten und Händlern der Schwarzbachstraße in einem offenen Brief an Bürgermeister Thomas Dinkelmann gewandt.
"Seit der Teilschließung der Schwarzbachstraße sind die Umsätze (...) stark zurückgegangen", heißt es dort. "Dies ist auf Dauer nicht tragbar und wir laufen Gefahr, dass einige von uns vor der Geschäftsaufgabe stehen. Daher bitten wir eindringlich um ein Gespräch mit Ihnen, damit wir besprechen können, wie die brenzlige Situation vielleicht abgewendet werden kann."
Ob sie vom Bürgermeister große Hilfe erwarten kann, bleibt abzuwarten. Der sagte noch heute im Rathaus, dass Osttangente und Seibelquerspange mit öffentlichen Mitteln finanziert wurden, da sie Teil des gesamten Verkehrskonzeptes sind, zu dem auch die Verkehrsberuhigung des Jubiläumsplatzes zähle. "Das war ein nachvollziehbarer politischer Entschluss", sagt Dinkelmann, der jedoch für eine Attraktivierung des Jubiläumsplatzes plädiert. "Der jetzige Zustand ist unattraktiv." Bei den Plänen zur Bussperrung ist Dinkelmann ebenfalls zwiegespalten. "Wir hören immer nur von den Gegnern der Busse, die Anwohner und die busfahrende Bevölkerung sind bisher nicht zu Wort gekommen." Ein Gespräch mit den Händlern vom Jubi könnte da Abhilfe schaffen...
Wer die Händler unterstützen möchte, kann in den Geschäften rund um den Jubi auf einer Petition unterschreiben.