Segnungsgottesdienst So etwas noch nicht in einer Kirche erlebt

Mettmann · Am vergangenen Sonntag fand in der kathlolischen Kirche „Thomas Morus“ in Mettmann der erste „Segnungsgottesdienst für alle sich liebenden Paare“ statt.

„Wir sind auf dem richtigen Weg“: Nicht nur aus Mettmann kamen die Teilnehmer des Segnungsgottesdienstes für sich liebende Paare in der Kirche Thomas Morus.

Foto: AG Regenbogenkirche

Die AG „Regenbogenkirche für alle,“ welche sich nach dem Forum zur Glaubwürdigkeit in der katholischen Kirche im Febr. 2022 gegründet hatte mit dem Ziel, sich gegen Diskriminierung von Frauen und für geschlechtliche Vielfalt einzusetzen, hatte diese besondere Form des Gottesdienstes vorbereitet. Im Vorfeld fanden dazu zwei Informationsveranstaltungen zur LGBTQ-Community - Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen, die von zweigeschlechtlichen und heterosexuellen Normen abweichen – statt, um auf das Thema hinzuführen.

Zahlreiche Paare waren der Einladung zu dem Segnungsgottesdienst gefolgt. Diese kamen nicht nur aus den Gemeinden in Mettmann und Wülfrath, die in einem Sendungsraum innerhalb der katholischen Kirche zusammengefasst sind; der Segnungsgottesdienst zog auch Paare aus den Nachbarstädten Hilden und Düsseldorf an. Zu Beginn der Feier erhielten alle Paare eine individuell verzierte Segnungskerze als Geschenk, die die Mitglieder der Arbeitsgruppe eigens selbst gestaltet hatten. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von Kirchenmusiker Oleg Pankratz und dem  für den Gottesdienst zusammengestellten Projektchor, der aus Aktiven aus Mettmann und Wülfrath bestand. Gefühlvoll vorgetragene Liebeslieder als auch fetzige Stimmungsmacher setzten musikalische Akzente.

Pfarrer Herbert Ullmann zitierte in seinem Predigtimpuls unter anderem ein Liebeslied von Reinhard Mey, in dem es darum geht, einfach nur mal „Ich liebe dich zu sagen“. Höhepunkt der Feier war jedoch die Salbung und Segnung jedes einzelnes Paares, die Gemeindereferentin Ulrike Platzhoff mit Pfarrer Herbert Ullmann durchführte. „Es war sehr anrührend zu sehen, wie die sich liebenden Paare unter Gottes Segen stellen“, stellte Andrea Lauer, Sprecherin der AG „Regenbogenkirche für alle“ nachher fest.

Nach dem Gottesdienst waren alle Paare noch zum Empfang bei Sekt und Selters, Gebäck und Muffins in die Kirche eingeladen. „So etwas habe ich bisher auch noch nie in einer Kirche erlebt“, staunte eine Besucherin nicht schlecht und lobte dabei das gesellige Beisammensein aller Beteiligten und den regen Austausch untereinander. In dem „Log-Buch“ der Arbeitsgruppe fand sich nach der Veranstaltung der Eintrag von einem homosexuellen Paar: „Danke für den schönen Gottesdienst. Macht weiter so“. „Das nehmen wir uns natürlich vor“, so Maximiliam Bröhl, Sprecher der Arbeitsgruppe. „Wir sind auf dem richtigen Weg. Es sollen noch weitere Veranstaltungen folgen.“ Unser Ziel ist es, auch über die Stadtgrenze hinaus dieses Thema ‚Vielfalt und Diversität in der katholischen Kirche‘ präsent zu halten“, ergänzte Andrea Lauer, Sprecherin der Arbeitsgruppe.

Mehr Infos unter www.katholisches-mettmann.de