Neubau einer sechszügigen Gesamtschule am Standort der Otfried-Preußler-Schule Planung für Gesamtschule am OPS-Standort
Mettmann · Mit großer Mehrheit beauftragte die Politik die Verwaltung, auf der Grundlage der Machbarkeitsstudie „Neubau einer sechszügigen Gesamtschule am Standort der Otfried-Preußler-Schule“ die Planung auf dem Grundstück der Grundschule vorzubereiten.
Wir freuen uns, dass wir nun zur Tat schreiten können“, sagte Bürgermeisterin Pietschmann nach der Abstimmung. Die Verwaltung wird jetzt eine Konzeption erarbeiten, in der die baulichen Maßnahmen für den Weiterbetrieb der auslaufenden Realschule sowie für den dauerhaften Betrieb der Gesamtschule und der Otfried-Preußler-Schule (OPS) einschließlich aller benötigten Zwischenlösungen räumlich und finanziell dargestellt werden. Dabei wird die Verwaltung die Leitungen aller drei Schulen bei den Planungen miteinbeziehen, erklärte Baudezernent Kurt Werner Geschorec. Wohin die Otfried-Preußler-Schule ziehen wird, bleibt indes noch offen. Sowohl die ehemalige Anne-Frank-Hauptschule, in der zurzeit die Gesamtschule übergangsweise untergebracht ist, als auch die auslaufende Carl-Fuhlrott-Realschule wären Optionen für einen Umzug. „Wir haben in den letzten Monaten viel über die Gesamtschule und über die Realschule diskutiert.
Aber wir haben Euch nicht vergessen“, rief Bürgermeisterin Pietschmann Silke Schneider-Köchling, der kommissarischen Leiterin der OPS, die im Zuschauerraum die Ratssitzung verfolgte, zu. Auf einen neuen Standort für die Grundschule wollte sich die Politik noch nicht festlegen. Während die Schulpflegschaft einen Umzug an die ehemalige Anne-Frank-Hauptschule favorisiert, hat sich die Verwaltung für den Standort der Realschule ausgesprochen. Die Entscheidung wurde vertagt.
Mit dem Beschluss, die Gesamtschule auf dem Grundstück der OPS zu planen, wurde die Verwaltung anschließend noch beauftragt, einen Vorentwurf für den Bebauungsplan 149 – Schulzentrum Goethestraße – zu erstellen und die ersten Beteiligungsverfahren dafür durchzuführen.
Aus der Politik kam die Anregung, dass die Stadt für die Planung und Neugestaltung der Schulen prüfen sollte, ob dafür nicht die Dienste der PD (Partnerschaft Deutschland) in Anspruch genommen werden könnten. Die PD ist privatrechtlich als GmbH organisiert, liegt aber zu 100 Prozent in öffentlicher Hand.
Gesellschafter und Kunden sind der Bund, Länder, Kommunen, Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts sowie weitere öffentliche Organisationen, Institutionen und zwei Beteiligungsvereine. Mettmann ist Mitgesellschafter dieser GmbH, deren Kernkompetenz es unter anderem ist, komplexe Bauvorhaben durch die Planungs-, Bau- und Inbetriebnahmephase zu steuern.
Bürgermeisterin Pietschmann schlug vor, dass sich Politik und Verwaltung ab dem kommenden Jahr regelmäßig digital zur Entwicklung der Mettmanner Schullandschaft austauschen sollten.
Bei dem Beschluss, die Gesamtschule auf dem Grundstück der Otfried-Preußler-Grundschule zu planen, hatten sich die Fraktionen von FDP und AfD enthalten. Die Fraktion von Zur Sache! Mettmann (ZSM) hat sich dagegen ausgesprochen. In einer Pressemitteilung üben Andreas Konrad und Axel Ellsiepen von ZSM Kritik an der vom Rat getroffenen Entscheidung: „Unternehmerisch betrachtet, halten wir dies für den fatalsten Irrtum, der einem unterlaufen kann.“
Eine ellenlange Liste unbeantworteter Fragen
Es sei noch nicht eine Sachfrage geklärt, so ZSM. „Wie sehen etwa Vergleichszahlen zu alternativen Standorten aus? Wie steht es um die Möglichkeiten, die Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Schulen in den jahrelangen Bau- und damit Übergangsphasen unterzubringen? Wo sollen all die Container stehen? Wie sieht eine grobe Gegenüberstellung der Baukosten aus?“
Es gebe eine ellenlange Liste weiterer unbeantworteter Fragen. Um einem solchen Projekt zuzustimmen, sei eine nachvollziehbare und mit belastbaren Fakten und Zahlen ausgestattete Projekt-Planung samt Alternativen zur Standortfrage als Entscheidungsgrundlage notwendig.