Schülerwettbewerb „Das ist eine irre Leistung“
Mettmann. · Besser als eine Eins ist der Essay von Nina Bohlken allemal. Die 16-Jährige Oberstufenschülerin hat damit beim Deutsch-Essay Schülerwettbewerb NRW, der von der Berkenkamp Stiftung Essen mit Unterstützung des Landes ausgerichtet wird, den ersten Preis gewonnen.
Ihr Essay „Das Leben, gehalten durch Hände der anderen?“ wurde unter rund 250 eingereichten Beiträgen als beste Arbeit ausgezeichnet. Über diese literarische Ehre freuen sich nicht nur Nina Bohlkens Familie, Freunde und ihre Schule, das Konrad-Heresbach-Gymnasium, sondern auch Bürgermeisterin Sandra Pietschmann. „Das ist eine irre Leistung, ganz großartig“, gratulierte sie Nina Bohlken und überreichte der Schülerin einen Büchergutschein als Zeichen der Anerkennung. Nach Simon Klüwer 2015 stellt das KHG zum zweiten Mal den Landessieger des Literaturwettbewerbs.
„Es ist toll, dass es die Schule den Schülern ermöglicht, an dem Wettbewerb teilzunehmen“, dankte Bürgermeister Sandra Pietschmann auch Schulleiter Horst Knoblich und Deutschlehrer Stefan Castelli, der alle Schüler seines Deutschkurses für den Wettbewerb derart begeisterte, dass alle einen Essay verfassten. „Als Herr Castelli uns davon erzählte, hab‘ ich gleich unter der Schulbank auf meinem Handy gegoogelt, um mich genauer zu informieren“, gestand Nina Bohlken. Eigentlich verboten – aber was soll’s – es hat sich ja gelohnt. Bevor die Schulen im März wegen Corona geschlossen wurden, hatte Deutschlehrer Castelli die Schüler auf die Wettbewerbsteilnahme vorbereitet. Im Homeschooling verfassten die EF-Schüler ihre Essays.
Zum 250. Geburtstag Hölderlins hatte die Berkenkamp Stiftung drei Aphorismen des Dichters als Themen für den Wettbewerb zur Auswahl gestellt. Nina Bohlken entschied sich für den Sinnspruch „Gut ist es, an andern sich zu halten. Denn keiner trägt das Leben allein“ aus Hölderlins Hymnenentwurf „Die Titanen“.
Bürgermeisterin Sandra Pietschmann erklärte der jungen Autorin, dass sie bisher nur wenige Berührungspunkte mit Hölderlin gehabt habe. „Ich stamme aus der Nähe von Tübingen und war ein paar Mal zum Stocherkahn fahren auf dem Neckar. Das ist ein großer Spaß und startet am Hölderlinturm“, erzählte sie mit einem Lachen. Aber auch Nina Bohlken hat sich noch nicht näher mit dem Dichter und seinem Werk beschäftigt. „Ist auch ganz schwerer Stoff“, so Lehrer Castelli. Von ihrem Opa hat die junge Autorin aber eine Biografie Hölderlins geschenkt bekommen.
Ihren Besuch nutzte Bürgermeisterin Sandra Pietschmann auch, um sich bei Schulleiter Knoblich über die derzeitige Situation am KHG zu informieren. Die Digitalisierung sei schon vor zwei Jahren ordentlich vorangetrieben worden, die Lehrer bestens geschult. Das KHG sei in dieser Hinsicht gerade auch in Zeiten von Corona sehr gut aufgestellt, so Schulleiter Knoblich.