Brennpunkt-Thema Gesamtschule: Zur Sache! ME will Strategie statt Stückwerk

Mettmann · Nach der positiven Elternbefragung zur Gesamtschule in Mettmann drängt die Bürgerinitiative  auf eine rasche Entscheidung der Politik. Doch die Fraktion der Wählergemeinschaft „Zur Sache! Mettmann“ sieht noch einigen Klärungsbedarf.

„Zur Sache! Mettmann“: Fraktionsvorsitzende Linda Neidel, Vorstand und Fraktionsvorsitzender Andreas Konrad und Vorstand Axel Ellsiepen.

Foto: D. Herrmann

Am kommenden Dienstag will der Rat über die Gründung einer Gesamtschule in Mettmann beraten und zu einer Entscheidung gelangen. Der unabhängigen Wählergemeinschaft „Zur Sache! Mettmann“ geht das alles etwas zu schnell. Die Beschlussvorlage, sagte Fraktionsvorsitzender und Vorstandsmitglied Andreas Konrad auf einer Pressekonferenz, biete nicht genügend Aufschluss. Tatsächlich gebe es noch jede Menge Klärungsbedarf.

So finde beispielsweise der Schulentwicklungsplan überhaupt keine Berücksichtigung mehr. Die Mitglieder der Wählergemeinschaft wollen das Thema Gesamtschule nicht separiert betrachten, sondern in ein Gesamtkonzept eingebettet wissen, eine Strategie statt Stückwerk solle es sein. Dazu brauche es mehr Transparenz, vor allem zum Thema Kosten, zumal viele andere wichtige und teure Projekte ebenfalls angegangen werden müssten, etwa der Neubau der Feuerwache, die Zukunft der Stadthalle, der Umbau des Bauhofs. Auch beim Verkehrs- und Radwegekonzept und beim sozialen Wohnungsbau gebe es ebenfalls Handlungsbedarf. Hinzu käme der Sanierungsstau bei den vorhandenen Schulen.

Fraktionsvorsitzende Linda Neidel gab zu bedenken, dass die finanzielle Situation der Stadt ohnehin schon stark angespannt sei. Deshalb sei es dringend notwendig die Gründung einer Gesamtschule genau abzuwägen und auch die Folgekosten mit in die Rechnung zu nehmen. „Diese Summen müssen diskutiert werden“, findet auch Vorstandsmitglied Axel Ellsiepen, „alles andere wäre unfair gegenüber den Bürgern, die am Ende womöglich mit massiven Steuererhöhungen zu rechnen hätten.“ Natürlich gelte es, den Willen der Eltern zum Thema Gesamtschule zu berücksichtigen, betonte Andreas Konrad, aber die Diskussion müsse man dennoch führen und zwar nicht emotional und ideologisch wie bislang, sondern sachlich.

Ob die Befragung der Eltern tatsächlich rechtsverbindlich ist, wie es bislang verlautbart wurde, hält er indes nicht für ausgemacht. Das müsse noch geprüft werden. „Wir sind durchaus für den Umbau der Schullandschaft“, so Andreas Konrad, „und natürlich kann das auch eine Gesamtschule sein. Aber im Augenblick gibt es noch ganz viele offene Fragen.“

((dir))