Lambertuschöre beim Deutschen Chorfestival in Trier
Mettmann · "Gott liebt diese Welt"- so lautete das Motto des Pueri-Cantores-Festivals in Trier und diese Liebe zeigte sich in den fünf Tagen auch deutlich in Form von viel Sonne und drückender Hitze.
Die Feuerwehr im Dauereinsatz und die Wasservorräte schnell schrumpfend. Dank der tollen Organisation blieb allerdings keiner lange durstig und langweilig wurde es schon gar nicht. Begonnen hat das Festival am Mittwoch, den 1. Juli mit der Ankunft der über 100 Chöre aus ganz Deutschland bei ihren jeweiligen Unterkünften und dem Sternmarsch zum Marktplatz von Trier.
Vorausschauend hielten die Veranstalter die Begrüßungsansprache in der prallen Sonne besonders kurz und entließen die Chöre für die liturgische Begrüßung in den kühlen Dom. Am Domportal wurden sie persönlich von den beiden Bischöfen Dr. Stephan Ackerman, Bischof von Trier und Dr. Friedhelm Hoffmann, Pueri-Bischof aus Würzburg begrüßt.
Die beiden Mettmanner Chöre "Junge Kantorei" und "Jugend&Co.®" mit 54 Teilnehmern unter der Leitung von Regionalkantor Matthias Röttger waren mit vier weiteren Chöre in einem bischöflichen Mädchengymnasium in der Trierer Innenstadt untergebracht. So konnten schnell Kontakte zu weiteren Sängern geknüpft und neue Chorfreundschaften geschlossen werden.
Am Donnerstagmorgen ging es direkt weiter mit der Besichtigung der Porta Nigra und einem anschließenden Konzert in der schönen Barockkirche St. Paulin gemeinsam mit dem Jugendchor St. Katharina aus Aachen-Forst. Nach dem Mittagessen gaben die Mettmanner ein weltliches Konzert mit Stücken aus ihrer Show "Love is in the Air" auf dem Trierer Marktplatz. Trotz Sonne und Hitze gelang es ihnen, einige Zuschauer festzuhalten und sogar zum Mitsingen zu animieren. Zur Belohnung spendierte Chorleiter Matthias Röttger allen ein Eis in einer Eisdiele in der Kaufhauspassage. Mit gehobener Laune durch die leckere Abkühlung gaben sie dann den Besuchern ein spontanes Ständchen inklusive Tanzeinlage. Den einzigen, denen das nicht so gut gefiel, waren die Security-Leute des Kaufhauses. Am Donnerstagabend gab es dann den ersten Höhepunkt mit einer großen Show in der Trier-Arena. Ein absolutes Highlight war der Auftritt der a-cappella-Band "Viva Voce", deren Mitglieder sich als Jugendliche auch über das Singen im Chor kennengelernt hatten.
Am Freitag wurden die rund 3000 Festivalteilnehmer je nach Chorgattung auf verschiedene Ausflugsziele verteilt. Die Mettmannrt verbrachten den Tag zunächst in Vallendar, wo eine Messe gemeinsam mit allen Jugendchören abgehalten wurde. Danach ging es runter zur Mosel und per Schiff weiter zum "Deutschen Eck" bei Koblenz. Dann ging es per Seilbahn ab nach oben zur Burg und zum ehemaligen Bundesgartenschaugelände, wo es für alle Speis und Trank gab.
Abends fand dann noch eine gemeinsame Veranstaltung zum Abschluss des Jugendchortages in der Rhein-Mosel-Halle statt, mit einigen Darbietungen der Chöre und - wie sollte es anders sein - gemeinsamem Singen. Am Samstagmorgen war für die Mettmanner zunächst einmal "Freizeit" angesagt. Das Konstantinbad bot da allen einige erholsame und freudige Stunden.
Am Nachmittag nahmen die Sängern an einem Friedensgebet in der Liebfrauenbasilika teil und am Abend wartete eine musikalische Besonderheit auf die Festivalteilnehmer: ein Wandelkonzert zwischen dem Trierer Dom mit einem Mädchenkammerchor, der Liebfrauenbasilika mit einem gemischten Jugendkammerchor und der Konstantinbasilika mit einem Domchor aus Knaben- und Männerstimmen. Am Sonntagmorgen versammelten sich dann die 3000 Pueris im Trierer Dom zum festlichen Pontifikalamt mit Bischof Ackermann. Der Bischof machte in seiner kurzweiligen Predigt deutlich, wie das Singen die Menschenherzen öffnen kann und spannte da den inhaltlichen Bogen vom amerikanischen Präsidenten Barack Obama bis hin zu den vielen singenden Kindern und Jugendlichen. Angesichts der immensen Hitze während der Festivaltage, die sich mittlerweile auch im Dom breit gemacht hatte, hatten viele der jugendlichen Sänger Kreislaufprobleme. Dies löste sogar einen Großeinsatz der Rettungskräfte aus. Diese betreuten auf dem Domplatz die vielen "Hitzeopfer" und zum Ende des festlichen Hochamtes wurde der Dom sogar evakuiert. Alle Chöre mussten einzeln das Gotteshaus verlassen, eine Schleuse von Sicherheitskräften passieren und dann gab es die Möglichkeit zu einer Art Regendusche: ein Feuerwehrwagen hatte seinen Ausleger ausgefahren und sorgte mit einer Sprinkleranlage mit kühlendem Wasser für eine erholsame Erfrischung. So ging ein tolles Festival mit einer guten Organisation und vielen musikalischen und geistlichen Höhepunkten mit einem einzigartigen Event zu Ende. Für einige aus dem Jugendchor heißt es dann bis auf ein Wiedersehen in den Herbstferien. Dann reisen die jungen Leute zu einer Wallfahrt des Erzbistums Köln nach Assisi und Rom.
Text von Katharina Hagedorn (Jugendchor) und Matthias Röttger (Chorleiter)