Brennpunktthema Kampf für die Realschule

Mettmann · Eine Bürgerinitiative setzt sich für den Erhalt der Carl-Fuhlrott-Realschule ein – und möchte zu diesem Zweck nun ein Bürgerbegehren durchführen.

Die Carl-Fuhlrott-Realschule soll nach dem Willen des Rates einer Gesamtschule weichen.

Foto: D. Herrmann

Am 17. November hat der Stadtrat beschlossen, die Gründung einer Gesamtschule in Mettmann auf den Weg zu bringen. Der Entscheidung ist eine jahrelange Diskussion um das Für und Wider einer solchen Einrichtung vorausgegangen. Und die Kontroverse setzt sich fort. Widerstand regt sich  vor allem gegen den Plan, die Carl-Fuhlrott-Realschule im Zuge der Schaffung der Gesamtschule auslaufen zu lassen. In einer von der Schulpflegschaft der Realschule initiierten Petition, die am vergangenen Montag der Verwaltung übergeben wurde, haben sich über 1200 Menschen gegen die Schließung der Schule ausgesprochen.

Darüber hinaus schickt sich die Bürgerinitiative zum Erhalt der Realschule nun an, ein Bürgerbegehren durchzuführen. Das erklärte Ziel: Rücknahme des Ratsbeschlusses vom 17. November. „Der Beschluss des Rates stößt auf breite Ablehnung in der Bevölkerung“, sagt Dr. Regina Lenz von der Bürgerinitiative, „das zeigt die Petition deutlich.“ Und dafür gebe es auch triftige Gründe, denn die Realschule sei eine sehr gute  Schule mit einem fertigen, funktionierenden Konzept. Sie biete überdies hohe Flexibilität beim offenen Ganztag. Die  Gesamtschule indes  sei mit vier Zügen zu knapp geplant.  Frau Lenz geht für das kommende Schuljahr von 140 bis 160 Kindern mit Realschulempfehlung aus. „Das passt mit der geplanten Vierzügigkeit der Gesamtschule nicht zusammen“, sagt sie. Darüber hinaus macht sie sich Sorgen um die Schüler, die derzeit die Realschule besuchen: „Wenn die Schule ausläuft, werden sich die Lehrer frühzeitig anderweitig orientieren.“ Das könne die Qualität des Unterrichts beeinträchtigen.

Die Bürgerinitiative zieht auch das Verfahren der Elternbefragung, die im Vorfeld des Ratsbeschlusses stattfand, in Zweifel. Die darin enthaltenen Fragen seien missverständlich gewesen. Damit sei dem Beschluss die Grundlage praktisch entzogen. Deshalb will die Bürgerinitiative  nun im Zuge eines Bürgerbegehrens alle stimmberechtigten Mettmanner zu dem Thema abstimmen lassen. Um eine Durchführung zur erreichen, müssen zunächst allerdings 2200 Unterschriften gesammelt werden.

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