„Ist das eine weitere Notlösung?“
Mettmann · Jeden Tag kommen nach wie vor Tausende meist alleinstehende, junge männliche Migranten nach Deutschland. Spätestens seit der Silvesternacht in Köln und den Übergriffen kommt Bewegung in die Diskussion nach der Rechtmäßigkeit dieser Art der Zuwanderung.
In Mettmann müssen die Verantwortlichen für die Unterbringung sorgen, eine Aufgabe, die sich immer schwieriger gestaltet. Pläne der Stadt, nun ein neues Heim mit Leichtbauten auf den Sportplatz neben der Grundschule am Neandertal zu bauen, kommen bei Eltern der Grundschüler nicht gut an. Helko Franks siebenjähriger Sohn geht auf die Grundschule an der Gruitener Straße. "Wie kann man solch ein Projekt planen", fragt er sich. "Gibt es tatsächlich ein vernünftiges Konzept in Verbindung mit einem Integrationsgedanken oder ist dies nur wieder eine weitere Notlösung, den großen und vor allem unkontrollierten Ansturm von Flüchtlingen zu bewältigen und sie irgendwo unterzubringen."
Frank kann nicht verstehen, wie die Stadt die letztlich unbekannten Menschen in unmittelbare Nachbarschaft einer Grundschule unterbringen kann. "Seit Monaten leben Flüchtlinge hier schon in Turnhallen und ein Ende ist nicht in Sicht", sagt er. "Ich stelle mir schon seit längerem die Frage, wie lange hält man ein Leben auf engstem Raum ohne jegliche Privatsphäre oder sinnvolle Beschäftigung aus. Vor allem wenn der größte Anteil aus jungen Männern besteht. Hinzu kommen noch die unterschiedlichen Glaubensrichtungen."
Frank möchte seine Gedanken auch der Schulleiterin mitteilen, einen Brief an Bürgermeister Thomas Dinkelmann hat er auch schon aufgesetzt. "Ich finde es auch richtig, Schutzbedürftigen zu helfen, doch wenn ich mir jetzt vorstelle, dass eine Unterkunft gegenüber einer Grundschule geplant und umgesetzt werden soll, kommen mir noch weitere Fragen." Wie soll die Unterbringung auf dem Gelände stattfinden? Wie soll die Sicherheit gewährleistet werden? Wo sind sanitäre Einrichtungen? Was entstehen für Einschränkungen für die Schüler und die Anwohner? All dies fragt sich der zweifache Familienvater.
Die Auswirkungen für die Kinder würden überhaupt nicht bedacht. "Müssen sich Grundschüler schon mit diesem schwierigen Thema auseinandersetzen? Ist es nicht abzusehen, dass sie im frühen Alter schon ängstlich und verunsichert werden, wenn sie mit diesem Thema tagtäglich konfrontiert werden?" Frank fragt sich, sollten Grundschüler nicht so lange es geht friedlich, unbeschwert und gewaltfrei aufwachsen? "Was passiert, wenn es zu Gewalttaten kommt und es keine alternativen Unterbringungsmöglichkeiten in Mettmann gibt? Ich glaube nicht, dass dann weiterhin Eltern ihre Kinder alleine den Schulweg bestreiten lassen. Ich glaube auch nicht, dass dann die Freizeitbeschäftigung auf dem Sportgelände ohne Einschränkung durchgeführt werden kann." Hinsichtlich der Vorkommnisse in Köln, an denen auch asylsuchende junge Männer beteiligt waren, sieht Helko Frank Gefahrenpotentiale, ohne kriminelle Energie grundsätzlich zu unterstellen.
"Ich glaube einfach nicht, dass die Kinder der Schule den Alltag in der Schulzeit und danach in der Ogata ohne Einschränkung weiterhin so bewältigen wie bisher. Angst und Unsicherheit sind vorprogrammiert." Von daher fordert er: "Stadt und sämtliche Verantwortliche haben die Pflicht, sich all diesen Fragen zu stellen und jegliche Alternativen zu prüfen und ein akzeptables Konzept zu diesem Vorhaben vorzulegen."
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