Sternsinger bringen Segen
Mettmann · Das neue Jahr wartet mit einer beliebten Tradition auf, denn auch 2016 machten sich wieder zahlreiche Sternsinger auf den Weg, den Neujahrssegen in die Haushalte zu bringen.
IIn Mettmann waren es in diesem Jahr allein über 100 kleine Könige, die das Friedenslicht aus Bethlehem durch die Straßen trugen. In Deutschland kamen rund 330 000 Kinder diesem sozialen Engagement nach.
Jährlich wird ein Entwicklungsland in den Fokus der Spendenaktion gestellt. 2016 entschloss sich das Kindermissionswerk, für das Dritte-Welt-Land Bolivien zu sammeln. Viele Familien Boliviens leben weit unter der Armutsgrenze und nicht selten müssen Kinder durch Arbeit zum Überleben beitragen. Eine Schulpflicht besteht nicht. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, sollen soziale Projekte in Bolivien gefördert und Hilfsstellen durch die Spenden der Sternsinger finanziell unterstützt werden.
Die UNESCO entschied sich im November dazu, das Sternsingen als immaterielles Weltkulturerbe zu betiteln und damit das Ehrenamt tausender Kinder zu würdigen. Dabei sehen die kleinen Könige ihre Aufgabe nicht als Pflicht, sondern als eine echte Ehre an. "Es ist schön zu wissen, dass wir mit unseren Spenden anderen Kindern auf der Welt helfen können", so die zehnjährige Amelie. "Es geht uns in Deutschland so gut, dass wir oft vergessen dass es nicht selbstverständlich ist, zur Schule zu gehen und genügend Essen zu haben."
Während der sonntäglichen Messe erhielten die kleinen Friedensboten ihren Segen von Pfarrer Herbert Ullmann, den sie gewissenhaft mit Gedichten und Gesänge an die umliegenden Haushalte weiterreichten. Dabei erhalten traditionell nicht nur die Sammelbüchsen eine Spende, die Taschen der Kinder werden ebenso mit Naschereien gefüllt. Den Abschluss bildet am kommenden Wochenende das Eintreffen der Könige in der Mettmanner Feuerwache an der Laubacherstraße. Dort segnen sie die Leitstelle und die Einsatzwagen. Übrigens kamen am Sonntag bereits unglaubliche 7000 Euro zusammen!