Kommunalwahl 2020 „Ich verfolge meine Ziele beharrlich“

Mettmann · Seit fünf Jahren fungiert Thomas Dinkelmann als Bürgermeister in Mettmann und im September stellt er sich erneut zur Wahl. Im Gespräch mit dem Schaufenster zieht er eine Bilanz seiner bisherigen Amtszeit und erzählt, was er noch für Mettmann erreichen möchte, wenn die Bürger ihm weiterhin das Vertrauen schenken.

Seit fünf Jahren Bürgermeister von Mettmann: Thomas Dinkelmann.

Foto: Dinkelmann

Welche Themen sind in Ihren Augen für Mettmann aktuell besonders wichtig, was muss dringend angegangen werden?

Thomas Dinkelmann: Grundlegend ist die Fortsetzung einer planvollen, nachhaltigen Stadtentwicklung in den Themen Bildung, Betreuung, Wirtschaft und Sicherheit. Die Voraussetzungen habe ich durch aktives Bodenmanagement geschaffen. Wir können jetzt für Betreuung, Bildung, Sicherheit und Daseinsvorsorge bauen, bieten mehr Gewerbeflächen und müssen mit dem Wirtschaftsmodell 4.0 unsere regionalen Betriebe stärken. Fünf Themen stehen auf meiner Agenda „Verantwortung für Gegenwart und Zukunft“: Wirtschaftsförderung-Stadtmarketing; Klimaschutz-Verkehr; Lebensqualität-Kultur-Freizeit; Finanzen; Bürgernähe-Ehrenamt.

Wie stark ist der Wahlkampf von der Corona-Pandemie geprägt? Haben Sie das Gefühl, die Menschen trotz der Einschränkungen zu erreichen?

Ich habe die Menschen immer im direkten Gespräch erreicht, das gelingt auch jetzt. Im Lockdown zwar nicht von Angesicht zu Angesicht, aber zumindest telefonisch.

Die Gestaltung des Jubiläumsplatzes und die Zukunft der Neandertalhalle sind zwei Dauerbrenner in Mettmann. Beschreiben Sie kurz und knapp Ihre Ideen dazu.

Nach der Verkehrsentlastung kommt jetzt die Gestaltung des Jubiläumsplatzes. Gute Ideen hat die Ideenwerkstatt geliefert, die Tiefgarage verträgt aber keine schweren Lasten. Eine Teilüberdachung halte ich für gut und machbar. Der Platz bekommt Aufenthaltsqualität, Funktionalität für Dienstleistung, ÖPNV, Gastronomie. Mit der Stadthalle hat sich die Stadt vor 40 Jahren etwas geleistet, was sie sich nie leisten konnte. Das Ergebnis: Ein gewaltiger Sanierungsstau. Ein Aufholen der Versäumnisse ist wirtschaftlich unverantwortlich. Stattdessen werde ich mich für ein historisch repräsentatives Königshoftheater stark machen und das Stadthallenareal mit Investoren in einem Wettbewerb neu entwickeln. Finanzielle Mittel dürfen nur in Bauwerke fließen, die zu einem attraktiven Stadtbild beitragen.

Sie sind jetzt seit fünf Jahren im Amt. Was konnten Sie in dieser Zeit bewegen und was harrt noch der Umsetzung?

Fünf Jahre vergehen schnell und ich ziehe eine positive Bilanz. Ich habe mit einem planvollen Flächenerwerb die Voraussetzung für eine nachhaltige Stadtentwicklung geschaffen. Es fehlten Grundstücke für Kitas, Schulerweiterungen, Gewerbe, Feuerwehr- und Rettungsgebäude. Dies habe ich geändert und 14 Hektar erworben. Jetzt müssen wir schrittweise die notwendigen Projekte realisieren. Weitere Themen sind im Fluss: Digitalisierung, Verwaltungsmodernisierung, Bürgerbeteiligung, Klimaschutz, E-Mobilität, Wirtschaft 4.0, Stadthalle, Jubiläumsplatz, Verkehrsentlastung.

Es steht in Mettmann nicht alles zum Besten. Etwa beim Thema Haushalt, der für das Jahr 2020 einen hohen Fehlbetrag aufweist. Andererseits müssen und wollen Sie weiter investieren. Wie geht das zusammen?

Es steht in Mettmann auch Vieles zum Guten! Die Stadt habe ich aus jahrelanger Haushaltssicherung geführt und Steuern konstant gehalten. Ich werde über die Corona-Pandemie hinaus alles dafür tun, dass dies so bleibt. Und bleiben wir realistisch: Nachhaltige Stadtentwicklung geht nicht von heute auf morgen. Ich stehe für eine solide Haushaltsführung in Verantwortung für Gegenwart und Zukunft.Wir hatten keine Flächen für längst überfällige Projekte, unser Tafelsilber war verkauft! Damit war an Schuldenabbau zunächst nicht zu denken. Ich musste erst in Flächenkauf investieren. Jetzt Schuldenabbau zu fordern, bringt die nachhaltige Entwicklung unserer Stadt zum Erliegen. Denn es würde bedeuten, dass gerade jetzt, nachdem die Flächen dafür erworben sind, die Kitas in Obschwarzbach, Metzkausen und Mettmann, die Grundschulerweiterung und die Neubauten für Feuerwehr und Rettungsdienst sowie neue Betriebe nicht gebaut werden könnten.

Hat sich der Umstand, dass Sie keiner Partei angehören, in Ihrer Amtszeit als Vorteil oder als Nachteil erwiesen?
Von meiner Parteiunabhängigkeit profitieren alle Bürger/innen. Das Bürgermeisteramt muss neutral, ohne Bevorzugung bestimmter Gruppen geführt werden. Wirklich unabhängig ist nur, wer seinen Wahlkampf selbst finanziert und bestreitet. Als einziger Bewerber lasse ich mich nicht von einer Partei aufstellen, finanzieren oder unterstützen. Nur das garantiert dauerhafte Unabhängigkeit.

Verraten Sie uns Ihre größte (verzeihliche) Schwäche?

Ich nasche gerne größere Eisportionen.

Mit welcher persönlichen Eigenschaft können Sie Menschen überraschen? Womit rechnet man bei Ihnen nicht?

Ich verfolge meine Ziele beharrlich. Wenn ich ein Ziel nicht erreichen kann, ändere ich  den Weg, nicht das Ziel.

(dir)