Ärger in Mettmann Große Aufregung um ein buntes Beet in der Fußgängerzone
Mettmann · Ralf Gagaik hat eine triste, staubige Fläche in ein bunt blühendes Blumenbeet verwandelt und erhielt viel Lob dafür von Passanten, die sich an der Pracht erfreuten. Doch dann gab es plötzlich Kritik.
Vor etwa fünf Wochen entschloss sich Ralf Gagaik, ein Beet in der Fußgängerzone ganz in der Nähe seines Arbeitsplatzes an der Mühlenstraße mit einigen Blumen aufzuhübschen. Kunterbunt sollte es werden, ein Farbfleck, der die Blicke auf sich zieht. Er bat um Unterstützung, erhielt Blumenspenden und machte sich frisch und motiviert ans Werk. Nun blüht es dort, wo unlängst noch Tristesse herrschte und man sollte meinen, dass es daran nichts zu meckern geben kann. Irrtum. In der vergangenen Woche wurde Ralf Gagaik laut eigener Darstellung darüber in Kenntnis gesetzt, dass Beschwerden aus der Bevölkerung an die Verwaltung herangetragen worden seien. Demnach hätten sich Menschen über mangelnde Einheitlichkeit bei der Bepflanzung beklagt, zu bunt zu planlos. Die Nachricht überbrachte Ferdinand Ortmann, Leiter des Grünflächenamtes, der die Pflanzaktion vorher hilfreich begleitet hatte.
„Er war sichtlich bedröppelt, als er mir das erzählte“, sagt Ralf Gagaik. Er selbst war perplex. Auf Facebook machte er die Sache öffentlich und in den Kommentaren schlugen die Wellen der Empörung hoch. Die Stadt reagierte prompt mit einer Pressemitteilung, in der Ralf Gagaiks Engagement ausdrücklich gelobt wird. Bürgermeisterin Sandra Pietschmann wird zitiert mit den Worten: „Es ist einfach großartig, was Ralf Gagaik mit Hilfe zahlreicher Blumenspender für uns alle geschaffen hat.“ Gleichzeitig, heißt es weiter, sei die Stadt in die Kritik geraten, weil sie die Anpflanzung von Sommerblumen kritisiert haben soll. Letztlich habe Ferdinand Ortmann, Leiter der Grünflächenabteilung, aber lediglich für ein wenig mehr Struktur bei der Ergänzung der Bepflanzung werben wollen, wenn neue Pflanzenspenden eintreffen.
Der Wunsch nach mehr Struktur sei von verschiedenen Seiten an Ferdinand Ortmann herangetragen worden. Das Engagement habe man nie in Frage stellen wollen. Für die Innenstadt plane die Stadt ein Pflanzkonzept, so wie es beispielsweise schon auf der Tal- und in der Breite Straße umgesetzt worden sei. Dafür sollten bis zum nächsten Frühjahr weniger pflegeintensive Pflanzen in die Beete kommen: winterharte Stauden wie Katzenminze und Gräser sollten im Bereich der Fußgängerzone wachsen. „Wir wollen eine nachhaltige Dauerbepflanzung, die nicht immer wieder erneuert werden muss und gleichzeitig die Insekten erfreut“, so Ferdinand Ortmann in der Pressemitteilung. Das werde die Stadt zum Herbst/Frühjahr hin angehen, gerne gemeinsam mit den aktiven Bürgern vor Ort. Ralf Gagaik ist nach wie vor bereit, seinen Beitrag zu leisten. „Wenn da Not am Mann ist und beispielsweise gegossen werden muss, dann bin ich bereit, das zu tun“, sagt er, denn das Stadtbild liegt ihm am Herzen.