Freud und Leid des Aktionstags
Mettmann · Der Aktionstag der Wirtschaft ist zum jährlichen Höhepunkt des Engagements in vielen sozialen Einrichtungen geworden.
(RG) Überall in Mettmann waren am vergangenen Freitag wieder jede Menge Menschen aktiv. Zu erkennen waren sie an den Aktionstags-T-Shirts und an der guten Laune. Mit 39 Projekten hatten sich soziale Einrichtungen in diesem Jahr beworben. Eins davon war die Wohlfühl-Oase für Jung und Alt des Mehrgenerationenhauses. Im Innenhof sollten Sitzmöbel, Tische und Blumenkästen entstehen, die die Aufenthaltsqualität deutlich steigern. Als Projektpartner konnte das MGH das Berufskolleg Neandertal und die Gärtnerei Wolf & Jäger gewinnen. Aus Paletten zimmerten die Schüler des Fachbereichs Holztechnik gemeinsam mit Mitarbeiter des Mehrgenerationenhauses was das Zeug hielt und am Ende des Tages konnte sich das Ergebnis samt der frisch bepflanzten Blumenkästen sehen lassen.
Auch für die Bewohner des Haus St. Elisabeth in der Düsseldorfer war der Aktionstag in diesem Jahr etwas ganz besonderes. Hinterm Haus hatte ein kleiner Zoo sein Tiergehege aufgebaut, in dem Hühner, Enten, Gänse, Schafe und sogar zwei Alpaccas sich vieler Besucher erfreuten und das waren nicht nur die Senioren des Hauses. Auch die Kinder der benachbarten Tagesstätte hatten viel Freude. Mittags gab es noch ein kulinarisches Highlight, das die Küche des Hauses so nicht erfüllen kann. Der Curry-Flitzer stand hinterm Haus und verströmte einen betörend leckeren Duft, dem viele zum Mittagsessen folgten. Gleich nebenan trafen sich in der "Juten Stuw" Senioren, die den Mut zum Malen gefunden haben. "Das sind die Tiere, die heute im Garten des Haus St. Elisabeth zu Besuch sind", erklärt eine Hobbykünstlerin ihr Werk.
Während am Projekttag selbst vielerorts fleißig gemeinsam Hand angelegt wurde, fanden manche Arbeiten bereits vorher statt und andere werden erst später beendet. Wenn nötig, werden die Umsetzungszeiten flexibel gestaltet, damit jedes Projekt eine Chance hat umgesetzt zu werden.
Den Abschluss des Projekttages bildete wie immer die Afterwork-Party im Foyer der Stadthalle. Blickte man sich um, fiel auf, dass die Besucherzahl gemessen an der Zahl der Projekte und Teilnehmer deutlich zu gering ausfiel. Das fiel auch Wolfgang Robrahn auf, der den Aktionstag 2015 erstmals von Erkrath nach Mettmann importierte und mit Hilfe des GVM und der Schirmherren umsetzte. Er sprach an, dass die Afterwork-Party in Erkrath regelmäßig von mehr als 200 Teilnehmern gut besucht ist. "Vielleicht bin ich nicht der Richtige für die Organisation hier in Mettmann", äußert er, offen für ein Feedback. Diese Frage sollte vielleicht viele hier vor Ort wachrütteln. Ohne Wolfgang Robrahn gäbe es den Aktionstag in Mettmann nicht, aber es bräuchte sicher mehr engagierte Menschen, die sich mit ihm um den Aktionstag kümmern. Vielleicht ist das dunkle Foyer der Stadthalle mit seiner eher förmlichen Atmosphäre auch nicht der richtige Ort für den Abschluss des Tages, den die Erkrather unter Zelten im Freien feiern.
Der Erfolg in Erkrath kommt nicht von ungefähr. Planung, Organisation und auch Weiterentwicklung verteilen sich auf viele Schultern. Das Abendprogramm ist kurzweilig mit wechselnder Moderation gestaltet, die Urkundenübergabe längst aus dem Programm verschwunden. Seit zwei Jahren prämieren die Erkrather jeweils drei Projekte, die den Geist der Gemeinschaft am besten spiegeln.
Bleibt zu hoffen, dass sich auch in Mettmann mehr Mitstreiter für die Organisation und Weiterentwicklung finden und dass die "starke Gemeinschaft" wächst, die in jedem Jahr zu so vielen fröhlichen Gesichtern führt.