Der organisierte Familienclan aus Rumänien soll für rund 80 Taten verantwortlich sein. Sehr wahrscheinlich auch für den Einbruch bei Velo Leitner in Mettmann. Ende März war in Jörg Leitners Fahrradgeschäft an der Neanderstraße eingebrochen worden. Aufmerksame Zeugen hatten die Tat beobachtet, bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei war ein Beamter schwer verletzt worden. "Ob es sich bei den jetzt geschnappten Tätern um die Kerle von damals handelt, weiß ich nicht", sagt Jörg Leitner, dem die Polizei schon früher nichts über die Identität der Täter sagen konnte oder wollte. "Aus ermittlungstechnischen Gründen" heißt es. Doch es scheint mehr als wahrscheinlich zu sein, dass Leitner eines der Opfer des jetzt überführten Rumänischen Clans ist.
Die 23- bis 48-jährigen Täter stammen alle aus einer Familie. Bei einer Razzia mit 150 Polizisten in 26 Wohnungen in Düsseldorf, Köln und Wuppertal konnte Diebesgut im Wert von rund 200 000 Euro sichergestellt werden. Die Ermittlungskommission ("EK Bike") zeigte vergangene Woche einige der gestohlenen Räder. Da Jörg Leitners Räder schon nach der Tat schnell sicher gestellt werden konnten, muss er sich darum nicht mehr kümmern. Erschrocken ist er jedoch immer noch über die Skrupellosigkeit und Brutalität der Täter. "Die haben die Tür aufgehebelt, die hochwertigen Räder ohne Rücksicht auf Verluste einfach in einen Anhänger geschmissen", erinnert sich der Fahrradliebhaber. "Was sie mit dem Beamten gemacht haben, war an Brutalität nicht zu überbieten." Der Beamte war ohne Vorwarnung attackiert und verletzt worden.
Über die Einbrecher gibt es nur die Info, dass sie Mitglieder eines Familien-Clans sind und ausschließlich von Diebstählen und Einbrüchen lebten. Mit schrottreifen Transportern wurden die Räder dann aus Deutschland Richtung Südosteuropa geschafft. Mehrere dieser Transporte konnten gestoppt werden. Eingebrochen wurde in Fahrradgeschäfte in Mettmann, Unterbach, Eller und Oberkassel.